Kennt ihr die folgende Situation? Ihr habt einen kleinen oder größeren Traum, für den ein wichtiger Schritt notwendig ist. So steht ihr vor der Entscheidung, bereit zum mutigen Sprung und plötzlich bekommt ihr es so richtig mit eurer Angst zu tun. Sie breitet sich lähmend in eurem Körper und Geist aus. Sie benebelt eure Sinne, lässt euch an eurem Vorhaben zweifeln, verscheucht binnen weniger Minuten eure gesamte Energie und lässt euch am Ende verschüchtert und entmutigt zurück. All die kribbelige Freude eures Traums ist in diesem Moment gewichen und euch bleibt nur noch der Rückzieher! Ich kann euch beruhigen, solche Momente haben wir alle in unserem Leben. Doch im heutigen Post möchte ich euch mit Hilfe meiner eigenen EAT TRAIN LOVE Story zeigen, dass wir nicht machtlos gegen unsere Angst sind, sondern dass wir ihr einen Funken namens Mut entgegensetzen können, den wir alle in uns tragen.
Mutig sein lohnt sich ganz einfach!
Vor rund einer Woche habe ich einen mutigen Entschluss gefasst. Obwohl ich noch nie in meinem Leben ein Webinar gegeben habe, habe ich mich kurzer Hand entschlossen, mit euch meinen Buchlaunch am 16. Mai per Webinar zu feiern. Und ich wusste: Viele von euch würden sich dazu anmelden und quasi vor mir live als Publikum an diesem besonderen Abend sitzen! Die Aufregung stieg von einer Sekunde auf die nächste…
So fantastisch und freudig mich die Idee auch spontan stimmte, so kroch wenige Minuten später die Angst in meinen Geist und stellte mir die typischen lähmenden Fragen: Wie geht das überhaupt? Finde ich so kurzfristig einen guten Webinar-Anbieter? Wie sieht es mit den Kosten aus? Wann ist der beste Zeitpunkt? Was erwarten die Teilnehmer? Kann ich den Erwartungen gerecht werden? Was ist, wenn die Technik nicht mein Freund ist?….all diese Fragen geisterten durch meinen Kopf und vernebelten erst einmal meine schöne Idee mit Angst.
Ich begann innerlich arg zu zweifeln, doch ich wusste: Wenn ich diesem Zweifel jetzt mehr Raum und Zeit in meinem Kopf gewähren würde, bevor ich das Webinar auf die Beine gestellt und vor euch angekündigt hatte, wäre die Wahrscheinlichkeit für einen Rückzieher sehr groß! Also habe ich für einige Stunden meinen Kopf ausgeschaltet, habe alles in die Wege geleitet und meine Idee über meinen Blog und meine Social Media Kanäle gestreut. Ich ergrifft schlichtweg meinen Mut, denn mir war klar, dass es so keine Gelegenheit mehr für einen Rückzug gibt. Und vielmehr noch: Nur mit dieser mutigen Entscheidung bekam die wunderbare Gelegenheit, meinen Ängsten direkt in die Augen zu schauen, sie zu überwinden und letztendlich mit über 100 wunderbaren Menschen einen richtig schönen, inspirierenden Abend im Webinar zu erleben. All das war nur möglich, weil ich den Mut dazu aufgebracht habe! Die Aufzeichnung des Abends findet ihr übrigens hier.
Was ist mit meiner Angst passiert?
Ich habe in den letzten Jahren sehr viel über meine Ängste gelernt. Sie sind mir mittlerweile viel bewusster als früher, ich kann sie ziemlich klar benennen und ich fühle ihre Anwesenheit, ohne mich direkt von ihnen runterziehen zu lassen. Ich habe gelernt, sie mit einem kleinen, aber feinen Abstand zu betrachten. Doch der reichte meist aus, um sie mir klar vor Augen zu führen und mit ihnen anders als gewohnt umzugehen. Ich kann euch nur ermutigen, euch ebenso intensiv mit euren persönlichen Ängsten auseinander zu setzen, denn auf diese Weise erfahrt ihr ebenfalls, wie ihr eure üblichen angstvollen Verhaltensmuster durchbrechen und euch neue Erfahrungen ermöglichen könnt. Außerdem führt die Beschäftigung mit euren Ängsten nicht dazu, dass sie größer werden, sondern dass sie mit der Zeit ihre Bedrohlichkeit verlieren…
Wenn ich etwas über meine Ängste gelernt habe, dann ist es zum einen, dass sie nicht real sind und oftmals jeglicher Grundlage entbehren. Sie führen mir ein Szenario vor Augen, dass so unwahrscheinlich für meine derzeitige Situation ist, dass ich bei genauem Betrachten die Illusion häufig schon direkt darin sehen kann. Zum anderen lerne ich immer mehr, meine Ängste als Indikator für meinen „richtigen“ Weg wahrzunehmen. Je größer meine Angst ist, desto näher bin ich an dem dran, was ich wirklich will…wie bei meiner Online-Buchparty! Wenn es mir nicht wichtig wäre, würde ich keine Angst empfinden!
Warum lohnt es sich, die Angst zu überwinden und mutig zu sein?
Die Antwort ist ganz einfach, doch wenn wir in der Angst sind, können wir sie nicht sehen. Am anderen Ende erwartet uns immer etwas Gutes. Wirklich! Wir müssen nur erst einmal unseren Fluchtreflex ausschalten, durch dieses Nadelöhr der Angst hindurchgehen und uns auf den wichtigen Schritt, den wir vor uns haben, mit Mut einlassen. Wir müssen uns für die neue Erfahrung öffnen, die wir nur erleben, wenn wir unsere Angst überwinden und einmal mutig sind. Dann geschehen im wahrsten Sinne des Wortes Wunder!
Wenn ich rückblickend auf meine angstvollen Momente schaue und die Situationen betrachte, in denen ich wirklich Mut hatte, dann war ihr Ausgang durchweg gut. Ich hatte mich für Kämpfe, Verlust, Enttäuschung oder ähnliches gewappnet, aber gleich auf der anderen Seite konnte ich meine so schützend aufgebaute Deckung fallen lassen. Es war nie so schlimm, wie es sich meine Ängste ausgemalt hatten….oder besser noch: Es war ein richtig geiles Gefühl, das mich erwartete, und ich erlebte sogar so positive Erfahrungen, die mich auf meinem Weg ein großes Stück voranbrachten.
Ihr könnt euch also merken: In den meisten Fällen eures Lebens ist die Angst schlicht und einfach ein ausgemachter Lügner, der euch vor etwas fürchten lassen will, das total unwirklich, unwahrscheinlich und meist sogar absurd ist. Denkt einmal darüber nach, in wie vielen Fällen die Angst tatsächlich recht damit hatte, euch das Fürchten zu lehren und in wie vielen anderen Fälle euch wunderbare Situationen begegnet sind, wenn ihr eure Ängste überwunden hattet… Ich wette, die Bilanz geht positiv aus!
Fünf kleine Alltagstipps, die mir persönlich helfen, in meinem Leben Mut zu zeigen
Für viele von uns ist Mut nicht ganz einfach zu erlernen! Wir brauchen schon einige Zeit und vor allem einige Tricks, um mutiger zu werden. Mut bietet uns auf der anderen Seite aber auch so viele Chancen!
Handle noch vor der Angst!
Mein allererster Tipps ist ein sehr geschickter Trick, den ich gern anwende, weil er schon einige Male hervorragend bei mir funktioniert hat. Ich nenne ihn: „Handle, bevor die Angst überhaupt deine Pläne realisiert hat!“ Die meisten Träume, verrückten Ideen und Wünsche entspringen zunächst einem wunderbaren, spontanen Impuls unseres Herzens und treten in unserem Bewusstsein erstmalig an die Oberfläche. In diesen Momenten zeigt sich die pure Herzensfreude in uns. Doch nach einigen Sekunden, Minuten oder sogar erst Stunden schaltet sich unser Verstand ein und übernimmt das Kommando in unserer Gedankenzentrale. Die Angst kommt hoch und wir hören all die Argumente, warum es nicht funktioniert und warum wir nicht gut genug sind.
Kommen wir jedoch schon ins Handeln, bevor der Verstand wachgeworden ist, haben wir unserem Herzen einen außerordentlich guten Vorsprung verschafft – wie im Beispiel meines Webinars – und der Verstand ist letztendlich gezwungen, uns so gut es geht bei der Umsetzung zu unterstützen. Und wenn wir ehrlich sind: DIESE Rolle kann er hervorragend!
Unsere Ängste bewusst machen
„Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern die Angst zu überwinden.“ Diesen wunderbaren Satz von Mitterrand führe ich mir sehr gern vor Augen. Interessanterweise denken wir nämlich häufig, dass wir gar keine Ängste haben dürfen und sind Meister darin geworden, unsere Ängste zu unterdrücken. Leider kommen wir damit aber nicht voran auf unserem Weg! Die Ängste bleiben in unserem Unterbewusstsein verborgen und werden im schlimmsten Fall immer größer und lähmender. Der bessere Weg im Umgang mit unseren Ängsten führt dazu, dass wir uns unsere Ängste bewusst machen, ihnen direkt in die Augen schauen und sie dann mutig überwinden! Immer und immer wieder!
Das persönliche Mantra-Ritual
Bereits in meiner Studienzeit habe ich mir – obwohl ich damals noch nichts von Persönlichkeitsentwicklung wusste – ein ganz tolles Mantra-Ritual angeeignet. Vor jeder Prüfung habe ich mir vorher einige Minuten Zeit genommen, mich mit geschlossenen Augen in den Schneidersitz gesetzt und mir ein Mantra wieder und wieder aufgesagt: „Ich habe gut gelernt, ich bin konzentriert, ich schaffe das!“ Dieses Mantra hat sich so in mir eingebrannt, dass ich mich hinterher immer viel ruhiger, stärker und „vorbereiteter“ gefühlt habe. Es hat mir unheimlich geholfen – sowohl seelisch als auch bei meinem hervorragenden Studienabschluss! Vor einigen Wochen habe ich mich wieder daran erinnert und es direkt vor meiner letzten Mutprobe – dem Webinar – angewendet.
Mit Power-Songs zu mutigen Taten einstimmen
Ein weiterer toller Tipp ist ein Power-Song, der uns Mut macht und mit dem wir ganz persönlich Stärke und Kraft verbinden. Ich habe mehrere solcher Songs auf meiner Playlist. Bei Bedarf kann ich sie anmachen und sogar noch im Auto auf dem Weg zu einem wichtigen Termin lautstark mitsingen. Vor meinem ersten Webinar habe ich Rea Garvey’s Song „Colour me in“ in einer wunderbaren Life-Version gehört. Ich habe die Augen geschlossen, meine Arme ausgebreitet und habe die Stärke dieses Songs in meinen Körper und Geist fließen lassen. Ein richtig gutes Gefühl! „You make me strong. You colour me in….“
Wild durch den Raum tanzen und alle Angst abschütteln
Diesen Tipp habe ich von einer Freundin erhalten, die mir begeistert davon erzählte. Wenn sie in ihrer Angst feststeckt oder vor einer Mutprobe steht, macht sie sich tolle Musik an und tanzt all die negativen, lähmenden Gefühle wild heraus. Ihr ist es egal, wie es aussieht, Hauptsache sie hat Spaß! Ich habe das wilde Tanzen nun auch schon einige Male ausprobiert und es ist einfach großartig! Ich denke, gerade für uns Frauen kann das ein fantastisches Hilfsmittel für die Angstüberwindung sein. Bei mir ändert sich schon nach 5 Minuten intensiven Tanzens mein ganzes Gefühl! Mein Körper wird locker, ich fühle mich leicht und selbst ein Lächeln kommt mir wieder spontan auf meine Lippen! Also: Let’s dance! :-)
Ihr Lieben, ich hoffe, ich habe euch nun auch ganz viel Mut gemacht, mit euren Ängsten in Zukunft anders umgehen zu wollen. Egal, ob ihr mit ihnen tanzt, sie hinaussingt oder euer leises Mantra zur Stärkung aufsagt: Alles, was wir unseren Ängsten entgegensetzen, wirkt immer FÜR UNS! Also seid mutig und probiert etwas Neues!
Fotocredit: Christian M. Weiss