Ich habe gestern beim Laufen darüber nachgedacht, welche meine liebsten Yoga Asanas sind. Selbstverständlich stehen hierbei der Kopfstand und das Rad ganz weit vorn. Jedoch fiel mir mit einem Lächeln ebenfalls eine Yoga Asana ein, die einfach anders ist als viele andere. Sie sieht weniger grazil und koordiniert aus, sondern hat vielmehr eine leichte, spielerische Komponente. Na, wisst ihr schon, welche Asana ich meine…?! Richtig, die Krähe bzw. der Kranich oder in Sanskrit auch Bakasana genannt. Ich mag diese Armbalance-Übung unheimlich gern und führe sie sogar häufig einfach mal so zwischendurch aus, wie mir gestern bewusst wurde. In der Mittagspause an meinem Blogmontag oder abends ganz spontan vor dem Schlafengehen! Warum nur…? Mein Körper und mein Unterbewusstsein sind mal wieder schlauer als ich. :-)
Wofür steht die Krähe im Yoga aus mentaler Sicht?
Das musste ich gestern direkt einmal in meinem Yogabuch für Fortgeschrittene nachschlagen. Hierin wird sie als der Kranich aufgeführt und ihre geistige Bedeutung hat mich tatsächlich verzaubert. Im gesamten (vorder-)asiatischen Raum gilt der Kranich als besonderer oder sogar heiliger Vogel. Er ist das Symbol für die aufsteigende Energie, der es gelingt, das Schwere und Belastende hinter sich zu lassen. Wer sich einen Kranich vorstellt, mag sicher Zweifel bekommen, dass so ein großer Vogel wirklich fliegen kann und manchmal braucht er tatsächlich viele Anläufe, um sich endlich in die Lüfte zu schwingen. Doch dann fliegt er mit solch einer Leichtigkeit, die bewundernswert erscheint.
Ganz ähnlich ist es bei der Krähen- bzw. Kranich-Position im Yoga. Ihr zentrales Übungsthema ist es, wieder zurück zur Leichtigkeit zu finden und sich selbst mit seiner inneren Energie zu verbinden. Das erfordert, etwas Mut, spielerische Übung und Vertrauen, dass es tatsächlich gelingen wird, den eigenen Körper nur auf den Armen zu balancieren.
Als ich dies las, verstand ich genau, was mich dazu brachte, die Krähe im Yoga immer wieder mit kindlicher Freude in meinen Alltag zu integrieren. Mit dieser yogischen Übung schüttelte ich in einem höheren Sinne auch das Schwere von mir ab und wandte mich der Leichtigkeit zu. Ich übte mich ganz einfach in Leichtigkeit und Freude! Egal, ob am Abend oder in der Mittagspause: Ich „flog“ davon und schöpfte neue Energie. Welch eine schöne Erfahrung! :-)
Des Weiteren fördert Bakasana im gleichen Maße euren Mut und euer Selbstvertrauen. Wenn ihr die Erfahrung macht, euch selbst in gewisser Weise zu tragen, stärkt euch dies tief in eurem Inneren und verscheucht lästige Zweifel und Ängste.
Was macht diese Armbalance mit eurem Körper?
Die Krähe im Yoga ist jedoch nicht nur für euer Mindset gut, sondern trainiert auch euren Körper. Im Verlauf des Übens werdet ihr feststellen, wie eure Hände und Arme immer stärker werden, bis sie euer volles Gewicht tragen können. Dabei spielen natürlich auch die Schultermuskeln eine wichtige Rolle. Ihr kräftigt somit auf spielerische Weise euren ganzen Oberkörper, der bei den meisten Frauen sowieso eher schwächer ausgeprägt ist. Gleichzeitig fördert Bakasana den Gleichgewichtssinn wie alle Balanceübungen im Yoga.
Wie lerne ich die Krähe bzw. den Kranich für meine Yogapraxis?
Die Krähe bzw. den Kranich bringe ich meinen Yogaschülern sehr gern bei, denn sie ist eine wunderbare Übungsposition, die eben nicht von jetzt auf gleich gemeistert wird, sondern ihre Zeit benötigt. Außerdem macht sie total viel Spaß und ich liebe es, Yogis beim Ausprobieren zu beobachten und ihre kleinen und größeren Erfolgserlebnisse zu sehen. Denn eines kann ich euch sagen: Die Krähe bzw. den Kranich hat bisher jeder bei mir gelernt!
Um euch eine gute Anleitung an die Hand zu geben, habe ich ein Video mit meinen wichtigsten Tipps für die Krähe im Yoga erstellt. Es reicht vom richtigen Aufwärmen bis zum Meistern dieser luftig-leichten Asana. So, und jetzt will ich die Vögel fliegen sehen! Schaut euch das Video gut an und übt fleißig!
Zuletzt möchte ich euch noch zwei kleine Sicherheitshinweise zur Krähe im Yoga geben, die ich auch meinen Yogaschülern empfehle. Obwohl die Asana eher ungefährlich ist, könnt ihr zu Beginn euren Kopf mit einem Meditationskissen, das vor euch liegt, schützen. Das gibt beim Üben auch gleich mehr Sicherheit! Grundsätzlich können alle Yogis gern diese Asana üben. Seid jedoch bitte vorsichtig, wenn ihr bereits Hand-, Ellenbogen- oder Schultergelenkprobleme habt, wenn ihr übergewichtig seid und natürlich wenn ihr bald ein Kind bekommt.
Viel Spaß mit diesem Bakasana-Tutorial und berichtet unbedingt, wie es euch dabei ergeht! Einen weiteren Post von mir mit Tipps zum Erlernen des Kopfstandes findet ihr übrigens hier.