Mit meiner Yogamatte unter dem Arm bin ich vor 2 Wochen das erste Mal zu meinem Vinyasa Power Yoga Kurs gefahren. Bei 30 Grad im Schatten hatte ich eher das Gefühl, ich fahre zu einer Hot Yogastunde, aber dennoch habe ich mich wie ein kleines Kind gefreut. Gleichzeitig war ich ganz schön aufgeregt, weil ich unbedingt einen Kurs finden wollte, der zu mir passt. Das ist bei Yoga gar nicht so einfach, wie ich dachte. Denn Yoga ist nicht gleich Yoga. Und diese Stunde war mein dritter Yogastil, den ich ausprobiert habe. Kundalini und Vini Yoga hatte ich bereits versucht. Ganz überzeugt war ich jedoch nicht.

Doch was ist Yoga überhaupt? Das habe ich mich vor einiger Zeit begonnen zu fragen und mich auf die Suche begeben. Ich wusste, dass es nicht nur die typischen Asanas wie der herabschauende Hund oder der Krieger sind, sondern dass unter Yoga weitaus mehr zu finden ist. Wunderbare Welten sind dort verborgen, die sich mir immer mehr erschließen, je tiefer ich eintauche. Allein von den vielfältigen Bedeutungen des Yoga fühle ich mich magisch angezogen.

Yogakurs

Eine erste wichtige Erkenntnis aus meinen Studien war für mich, dass wir uns Yoga auf vielen Wegen nähern können, ob über die Asanas, die Pranayamas, die Meditation… Es gibt nicht den einen richtigen Weg zum Yoga! Der Weg selbst ist Yoga, wie es so schön heißt.

Ich persönlich habe gespürt, dass ich mich von der körperlichen Seite nähern will. Durch meinen Weg zum Clean Eating, das Weglassen der Pille und den regelmäßigen Sport hat mein Körper endlich die verdiente Aufmerksamkeit bekommen, die er jahrelang nicht bekam, aber schon lange verdiente. Und besonders beim körperbetonten Yoga merke ich, wie gut mir die Asanas und die fließende Atmung tun. Da klang Vinyasa Power Yoga genau richtig für mich: „Vinyasa Power Yoga vereinigt eine einzigartige Körpererfahrung und weckt eine neue und intensive Körperwahrnehmung.“

Das Vinyasa Power Yoga ist ein recht junger, westlich orientierter Yogastil aus den USA. Er wird sehr dynamisch ausgeführt. Der Schwerpunkt liegt in den Asanas, die zu einem fließenden und dynamischen Bewegungsablauf im Rhythmus des Atems verbunden werden. Gleichzeitig enthält Power Yoga aber auch klassische Elemente des Yoga wie z.B. Meditationssequenzen oder Atemübungen. Insgesamt ist Power Yoga sehr frei gestaltbar. Jeder Lehrer macht es vermutlich ein bisschen anders.

Und ich finde, meine neu gefundene Yogalehrerin Stefanie macht es besonders toll. :-) Sie wurde von Karo Wagner an der Power Yoga Akademie ausgebildet. Ihr Kurssystem ist sehr flexibel. Sie bietet offene Kurse je nach Schwierigkeitsgrad an. Das finde ich genial. Ich habe mich persönlich erst einmal in den Kurs 1-2 eingeordnet. Stefanie bot mir nach der Stunde aber auch an, in den 3er-Kurs zu gehen. Ich war selbst überrascht, wie gut ich mich gleich in der ersten Stunde eingefunden habe. Aber für mich ist Power Yoga auch nicht neu. Ich übe schon lange nach der wunderbaren DVD „Power Yoga“ von Andrea „Qbi“ Kubasch. Deswegen wusste ich eigentlich auch schon vorher, dass mir Vinyasa Power Yoga gefallen wird! ;-) Doch Stefanies Yogastunden haben meine Erwartungen noch einmal übertroffen. Es macht so viel Spaß in einer kleinen Gruppe mit einer guten Lehrerin Yoga zu üben. Nach jeder ihrer Yogastunden fühle ich mich körperlich und geistig total ausgeglichen und kann prima abschalten. Ich empfinde eine tiefe Zufriedenheit und Ruhe. Das ist so ungewohnt und zugleich so herrlich angenehm! Vinyasa Power Yoga ist für mich Training und Entspannung in einem. Ich stelle also fest: Der Yogastil und die Lehrerin passen zu mir!

Der dritte entscheidende Punkt bei der Wahl meines Kurses war für mich das Ambiente. Im Fitnessstudio, wo aus dem Nebenraum die laute Musik vom Spinningkurs herüberschallt, fühle ich mich nicht wohl. Da kann die Lehrerin noch so gut sein. In meinem Yogakurs suche ich Ruhe und möchte zu mir kommen. Das ist im Fitnessstudio nicht möglich. In Stefanies Yogastudio dagegen schon. Wir üben in einem hellen, klar gestalteten Raum. An der weißen Wand hängen Bilder von Buddha und der Natur. Sonst lenkt nichts den Blick ab. Im Hintergrund läuft leise, beruhigende Musik. Neun Yogamatten liegen verteilt im Raum, auf jeder ruht ein Meditationskissen für uns Schüler. Alles ist vorbereitet für eine gute Yogastunde. Sofort, als ich bei meiner ersten Stunde den Raum betrat, wusste ich: „Hier fühlt es sich gut an.“

Ich habe also meinen Kurs gefunden! Und damit habe ich mir noch einen Herzenswunsch erfüllt. Jede Woche freue ich mich riesig auf die Yogastunde am Montag. Ein perfekter Start in die Woche! Ich kann es kaum erwarten, bis es nach der kleinen Sommerpause am 22. Juli wieder losgeht.

Für alle von euch, die sich auch auf ihren persönlichen Yogaweg machen wollen und mehr über Yoga wissen wollen, denen kann ich „Das Große Yogabuch“ von Anna Trökes absolut ans Herz legen. Es ist ein wunderbares Buch mit bildlichen Erklärungen, das einfach nur Spaß macht zu lesen. Ich versinke darin regelmäßig für einige Stunden und lerne immer wieder neues über den Yogaweg hinzu.

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Ich wollte jedoch auch noch mehr über Yoga wissen und habe mir das berühmte Buch „Yoga Tradition und Erfahrung – Die Praxis des Yoga nach dem Yoga Sutra von Patanjali“ von T.K.V. Desikachar gekauft. Es ist sehr, sehr umfangreich, liefert aber einen tiefen Einblick in das weite Feld des Yoga, wenn ihr daran genauso interessiert seid wie ich.

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