I’m going raw. Mit diesen Worten habe ich mein Rohkost-Experiment vor rund 2 Monaten begonnen. Ich nahm ich mir vor, den Rohkost-Anteil meiner Ernährung zu erhöhen. Zum einen, weil ich einfach ein neues Level der cleanen Ernährung ausprobieren wollte und zum anderen, weil ich überzeugt war und immer noch bin, dass es sich positiv auf meine Gesundheit und mein Wohlbefinden auswirkt. 80 Prozent rohe Nahrung pro Tag war mein Ziel. In welcher Form, Farbe, ob flüssig, ob fest….ganz egal. Hauptsache: Rawfood.

Wie bin ich bei meinem Rohkost-Experiment vorgegangen?

1. Roh lesen

Wie immer – wenn ich etwas Neues ausprobiere – habe ich gelesen, gelesen, gelesen. Schon zuvor habe ich mir 2 Rohkostbücher gekauft, die mich u.a. auch zu diesem Rohkost-Experiment animiert haben. Ich wollte wissen: Was essen reine Rohköstler? Wie gestalten sich meine Mahlzeiten? Wie kann ich die anderen 20 Prozent meiner Ernährung sinnvoll ergänzen? Soll ich in der Zeit ganz vegan…also dann roh-vegan essen? Fragen über Fragen. Und ich muss sagen: Mal wieder habe ich gelernt, dass es keine einheitliche Meinung dazu gibt. Selbst die Wissenschaft empfiehlt mal dies mal das. Also habe ich für mich entschlossen, mein Rohkost-Experiment nach meinem guten Gefühl zu gestalten.

Danach habe ich mich auf die Rohkostrezepte gestürzt. Ich wollte mit dem Experiment auch gleichzeitig meinen „Koch“-Horizont erweitern. Gefunden habe ich super viele schöne Rezepte. Besonders diese beiden Seiten lieferten mir viele Inspirationen: Rohzepte und Germany Goes Raw.

2. Vom Küchengourmet zum Salatchef

Wer denkt, dass Rohkost nur langweilige Salate oder Gemüsesticks sind, der hat sich noch nicht mit Rohkost beschäftigt. Es gibt sogar eine exzellente Rohkost-Gourmet-Küche. Dort wird zerkleinert, gestiftelt, püriert, geschnitten, gehobelt, gedörrt, gemixt und vieles mehr. Also nix mit Langeweile! Auch aus dieser Gourmetküche habe ich einige Rezepte ausprobiert. Doch ich muss ganz ehrlich zugeben: Das war gar nicht so einfach. Die Ergebnisse haben zwar meist ganz gut geschmeckt, aber sahen nicht immer so appetitlich wie auf den Rezeptfotos aus.

Dafür bin ich in der vergangenen Zeit aber definitiv zum Salatchef geworden. Denn wenn man sich wirklich mal ganz aktiv auf die Suche nach kreativen, andersartigen Salatrezepten macht, dann findet man sooo…. viel Gutes. Da fällt es auch gar nicht schwer, zweimal am Tag einen Salat zu essen.

Außerdem habe ich noch einige andere Rezepte wie Smoothies, Dips, Dressings, Energy Balls etc. ausprobiert. Vieles davon war super lecker und bedeutete überhaupt keine Einschränkung meiner üblichen Ernährung.

3. Neuer Küchenhelfer: Das Sedona Dörrgerät von Keimling

Mit der Firma Keimling habe ich schon öfter zusammengearbeitet. Da sie aber insbesonder als Rohkost-Spezialist bekannt sind, habe ich mir dieses Mal zum Testen ein Dörrgerät – den Ofen für Rohköstler – ausgesucht. Warum braucht man durchaus ein Dörrgerät, wenn man sich rohköstlich ernährt? Das ist ganz einfach. Ein Gericht gilt als rohköstlich, wenn alle Zutaten mit nicht mehr als 42 Grad erhitzt sind. Ein normaler Ofen hat als kleinste Stufe meist 50 Grad in der Einstellung – das ist schon mal zu viel. Alternativ könnte man beim Backofen die Tür leicht geöffnet lassen. Aber: Rohköstlichkeiten werden außerdem mehrere Stunden im Dörrgerät zubereitet, so dass ein normaler Herd selbst bei kleinster Einstellung (und leicht geöffneter Backofentür) viel mehr Energie verbraucht.

Das Sedona Dörrgerät ist tolles Gerät. Es nimmt zwar ganz schön viel Platz in der Küche weg, aber brachte mir auch die erwünschte Unterstützung bei meinem Rohkost-Experiment. Auf den mitgelieferten Einschüben lassen sich gleichzeitig die unterschiedlichsten Dinge im Dörrgerät zubereiten: Trockenobst, Kekse, Brote, Pizza….alles in Rohkost-Qualität. Das vielfältige Dörren ist für mich ein großer Vorteil im Gegensatz zum normalen Ofen. Ich habe mit dem Dörrgerät Orangen-Walnuss-Scones, Spinat-Cracker, Leinsamenbrot und einiges mehr zubereitet. Das Dörrgerät ist so leistungsstark, dass man meist gar nicht die vorgegebene Dörrzeit benötigt, sondern durchaus mal 1-2 Stunden Zeit einspart. Außerdem ist es sehr leise und lässt sich inkl. der Einschübe wunderbar reinigen.

Rohkost-Experiment-Rezepte

 

Mein Fazit aus dem Rohkost-Experiment

Was? Zwei Monate sind schon rum?

Das war meine erste Überlegung. Ja, 2 Monaten sind vorbei und ich kann sagen, dass mir das Experiment sehr gut getan hat. Es hatte für mich überhaupt keinen Challenge-Charakter, da ich einfach so neugierig auf die rohköstliche Küche war und nach wie vor bin, dass es mir auch nicht schwer fiel, sehr viel Rohkost zu essen. Ob ich jeden Tag 80 Prozent gegessen habe, weiß ich nicht. Ich kann mich aber auch an reine Rohkosttage erinnern. An manchen ist mir das sogar erst abends bei meiner letzten, ebenfalls rohen Mahlzeit aufgefallen. Es ist also gar nicht so schwer, den Rohkostanteil zu steigern. Besonders bei den sommerlichen Temperaturen fiel es mir sehr leicht.

Einfach ist besser!

Rohkostküche kann sehr aufwändig sein, aber auch sehr einfach. Die Rezepte, die ich in den letzten 2 Monaten ausprobiert habe, waren von ihrer Zubereitungsaufwändigkeit wirklich super unterschiedlich. Ich persönlich fand die einfachen Rezepte meist am besten. Zum Beispiel die Matcha-Energy-Balls oder aber tolle Salate mit ausgefallenen Dressings. Hier spart man sich einfach den zusätzlichen Kochaufwand und kann sich trotzdem wunderbare Mahlzeiten bzw. Snacks kreieren. Mir werden also insbesondere die einfachen Rohkost-Rezepte im Gedächtnis bleiben.

Rohkost auch in Zukunft

Für mich steht ganz klar fest, dass ich weiterhin einen großen Teil meiner Nahrung roh zu mir nehmen werde. Das Rohkost-Experiment hat mir gezeigt, dass es wirklich nicht schwer ist und meinem Körper sehr gut tut. Insbesondere die leichten rohköstlichen Mahlzeiten am Abend waren wunderbar. Im Gegensatz zu vielen Vorurteilen liegt Salat bei mir überhaupt nicht schwer im Magen! Ganz im Gegenteil. Es gibt also keinen Grund, warum ich weniger Rohkost essen sollte, solange ich Lust darauf habe.

Das Rohkost-Experiment hat ganz klar meinen Horizont erweitert. Ich habe viel Neues gelernt, ich habe viel Spaß in der Küche gehabt und selbst mein Freund holt sich jetzt ab und zu mal einen kleinen Teller Salat aus der Küche ab, obwohl er immer der absolute Salat-Muffel war. Wenn das kein guter Erfolg ist. ;-)