In meinem heutigen Teil des Mega-Reiseberichts über unseren Kalifornien-Roadtrip widme ich mich den wunderschönen Nationalparks, die wir besucht haben: Yosemite National Park und Grand Canyon.

Zwei Landschaften, wie sie unterschiedlicher kaum sein können. In meinen Augen haben sie beide ihren unglaublichen Reiz, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Den Yosemite National Park haben wir direkt nach unserem Aufenthalt in San Francisco besucht und 3 Tage dort verbracht. Auch hier kann ich wieder sagen, dass wir die perfekte Zeitspanne gewählt haben. Wir sind gegen frühen Nachmittag des ersten Tages in El Portal – kurz vor dem westlichen Eingang des National Parks – angekommen. In El Portal haben wir in der Cedar Lodge gewohnt. Dort hatten wir eine für Nationalparks recht typische Unterkunft. Nichts besonderes, aber absolut ausreichend!

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Am ersten Tag sind wir dann direkt ins Yosemite Valley weitergefahren und haben das Tal ein wenig per Auto erkundet. Der erste Eindruck war schon gigantisch. Diese riesigen Granitfelsen – insbesondere der El Capitan, welcher vom Tal aus sehr gut zu sehen ist, haben uns als Kletterer gleich in den Bann gezogen. Die Temperaturen waren allerdings ganz anders als erwartet. In diesem hochalpinen Gebiet waren es sogar abends noch an die 30 Grad warm. Kein Wunder also, dass die schönen Wasserfälle des Tals (Yosemite Falls und Sentinel Falls) fast komplett ausgetrocknet waren. Auch wir mussten uns hier erst mal akklimatisieren.

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Am zweiten Tag haben wir vormittags eine kleine Wanderung unternommen. Wir wollten vom Yosemite Valley aus zu den Vernal Falls wandern. Allerdings waren die Temperaturen so heftig (über 30 Grad), der Weg sehr steil und wir dummerweise ohne Wasser unterwegs, so dass wir nur die Hälfte der Strecke gegangen sind und wenigstens noch ein Foto des Wasserfalls geschossen haben. Im Tal haben wir uns dann erst mal ein Picknick gegönnt. Das war einfach nur herrlich. Es roch überall nach Nadelwald und wilden Kräutern. Das Wasser des Flusses im Tal war angenehm kühl. Und die Bäume spendeten wohltuenden Schatten bei den heißen Temperaturen.

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Nachmittags haben wir uns dann die Strecke zum Glacier Point und zurück sowie zum Mariposa Grove vorgenommen. Dieses Mal aber per Auto. Die Fahrt zum Glacier Point war großartig.  Es gab unterwegs immer wieder tolle Aussichtspunkte. Der berühmte Tunnel View zum Beispiel, von dem aus wir einen grandiosen Blick über das Yosemite Valley und die beiden „Riesen“ El Capitan und Half Dome hatten. Auf dem Weg zum Glacier Point haben wir so einige Tiere in freier Natur gesehen: Squirrels, Eichhörnchen, Spechte, Rehe….und als besonderes Highlight ist uns ein Schwarzbär vor unser Auto gelaufen. Es ist nichts passiert! Gott sei Dank! Aber wir hatten erst mal einen Schreck, aber leider kein Foto! :-)
Auch am Ziel unserer Strecke – dem Glacier Point – war die Aussicht spektakulär! Der Weg dorthin lohnt sich auf jeden Fall! Nicht nur wegen der möglichen Bärensichtung.

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Anschließend sind wir am zweiten Tag noch zum Mariposa Grove gefahren. Dort stehen die nächsten Riesen im Yosemite National Park: die riesigen Mammutbäume. Ich war so fasziniert davon…ich kann gar nicht beschreiben warum. An dem Tag hatte ich einfach viele Gedanken im Kopf und war unruhig. Aber als ich dann im Wald stand nahe bei diesen uralten Bäumen, die schon so viel erlebt und überlebt haben, da hatte ich auf einmal ein so ein tröstliches, beruhigendes Gefühl in mir.
Ein weiteres Highlight im Mariposa Grove hatten wir mit einer Rehmama (Ricke). Sie stand erst ca. 5 Meter von uns entfernt und wir haben sie ganz still beobachtet. Dann rief sie ihre beiden Kitze zu sich und kam immer dichter an uns heran. Circa 2 Meter von uns entfernt, begann sie dann ihre Kleinen zu säugen und wir durften sie weiter beobachten. Ein schönes Schauspiel!

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Am dritten Tag im Yosemite National Park haben wir uns den Tioga Pass vorgenommen, um anschließend zum Mono Lake und zum Bodie Ghost Town zu fahren. Die Strecke zum Tioga Pass war richtig steil. Mir gingen sogar manchmal die Ohren zu, weil wir so viele Höhenmeter in kurzer Zeit überwunden haben. Auf der anderen Seite ging es dann kontinuierlich runter bis zum Mono Lake. Von dem See waren wir ein bisschen enttäuscht, da er nicht so spektakulär war wie gedacht. Es gibt dort zwar diese bekannten Steinformationen, aber auch nicht so viel mehr.

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Also sind wir direkt weiter nach Bodie gefahren. Unser Navi zeigte uns eine Strecke von weiteren 10 Meilen an und die Straße wurde immer einsamer. Irgendwann hörte dann auch die asphaltierte Straße auf und wurde zur Schotterpiste. Die letzten 5 Meilen waren gefühlt die längste Strecke unserer Reise. Im Schritttempo sind wir über die Holperpiste gefahren und dachten: „Jeden Moment platzt uns ein Reifen!“. Aber unser Ford Focus hat uns brav ans Ziel geführt – zum Bodie Ghost Town. Bodie war eine typische Goldgräberstadt mit einer Miene, die im Zweiten Weltkrieg aufgegeben wurde, halb zerfallen ist und irgendwann zum Historic State Park erklärt wurde. Jetzt wird die Stadt in dem halb zerfallenen Zustand erhalten und dient als Touristenattraktion.

Für mich war es wirklich eine Attraktion! Ich liebe es nämlich total in alten Zeiten zu stöbern und zu forschen! In viele Häuser konnte man reinschauen und hat einen Eindruck vom damaligen Leben in einer Goldgräberstadt bekommen. Es gab dort Saloons, eine Bank, ein Gefängnis, ein Casino, einen Kaufmannsladen, eine Apotheke, eine Schule und vieles mehr. Teilweise lagen alte Zeitungen von 1942 auf den Tischen oder Tagebücher der Bewohner. So cool! Leider konnte man die Miene nicht besichtigen, da sie bereits einsturzgefährdet ist. Das wäre noch mal mein Traum gewesen! Gold haben wir übrigens auch nicht gefunden, aber ich hätte es auch nicht erkannt, wenn ich solch einen Stein gesehen hätte (schaut mal auf dem letzten Bild unter diesem Absatz).

Der Rückweg von Bodie war dann etwas angenehmer, nachdem wir einen netten Mann nach einem besseren Weg gefragt haben. Dieser war zwar etwas länger, aber deutlich angenehmer!

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Nach diesen 3 Tagen im Yosemite National Park hatten wir eigentlich alles gesehen, was wir wollten: Valley, südlicher Teil, nördlicher Teil. Es war ein einmaliges Erlebnis, was uns sehr beeindruckt hat. Solch eine zum Teil unberührte Natur gibt es in Deutschland wohl nirgends! 

Damit komme ich zum zweiten National Park, welchen wir uns auf unserer Reise angeschaut haben, den Grand Canyon. Die Fahrt nach Tusayan von San Diego aus war sehr, sehr lang. Fast 9 Stunden reine Fahrtzeit und damit ein ganzer Fahrtag! Doch wir haben ihn gut hinter uns gebracht, da das Autofahren in den USA nicht so anstrengend ist, wie wir es von Deutschlands Autobahnen gewöhnt sind. Außerdem hatte die Strecke – trotzdem es nur geradeaus ging – auch ihre landschaftlichen Reize: von der Küste, über karge Hügel, Steppen, bis zum grünen Colorade River Tal, weiter über Steppenlandschaft, ein Stück Route 66 bis hin zu dichten Wäldern. Eigentlich hatten wir alles dabei.

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Am Grand Canyon waren wir nur einen Tag, aber auch das hat uns für ein erstes Kennenlernen gereicht. Eine größere Wanderung runter durch den Canyon hatten wir uns gar nicht vorgenommen. Also sind wir am nächsten Tag direkt zum South Rim gefahren. Der erste Blick auf den Grand Canyon war atemberaubend! So eine schöne Landschaft! Ein ganzes Tal voller karger Sandsteinfelsen in sämtlichen Rot- und Brauntönen! Ganz anders als der Yosemite National Park!

Wir sind dort ein bisschen an der Kante entlang des Rim Trails spaziert und haben viele Fotos geschossen. Erst noch ganz vorsichtig am Weg mit Absperrung. Dann sind wir aber auch mutiger geworden und haben uns auf nicht-abgesperrte Teile entlang des Randes gewagt. Dort haben wir ein nettes deutsches Pärchen kennengelernt und uns über unsere unterschiedlichen Reiserouten unterhalten. So standen wir quasi eine halbe Stunde – direkt am Abgrund – und haben gequatscht! So schnell vergisst man die Höhe! :-)
Letztendlich sind wir vom Visitor Center bis zum Hope House gelaufen. Am Hope House wurden gerade Indianertänze aufgeführt. Dort haben wir eine kleine Rast gemacht und sind dann mit dem Shuttle zurückgefahren. In einem kleinen Souvenirladen haben wir uns zum Abschied noch mit einem speziellen Tee vom Grand Canyon – dem sogenannten Desert Tea – eingedeckt. Sehr lecker! Müsst ihr unbedingt probieren, wenn ihr dort seid!

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Am Grand Canyon kann man auf jeden Fall noch viel, viel mehr machen als oben an der Kante entlanggehen, so wie wir es getan haben. Uns war es jedoch wichtig, den Grand Canyon auf jeden Fall schon mal gesehen zu haben.
Rückkehr inkl. Wanderung definitiv nicht ausgeschlossen und eure Tipps dazu werden von mir gern entgegengenommen! :-)