Übersäuerung des Körpers, Säure-Basen-Ungleichgewicht – viele von uns haben schon einmal davon gehört. Aber so wirkliche Gedanken habe ich mir bis vor ein paar Wochen nicht darüber gemacht.
In den letzten Wochen bin ich in puncto gesunder Ernährung immer wieder auf den Begriff gestoßen und habe nun einmal ausführlich recherchiert. Das Wissen möchte ich mit euch teilen, denn ich habe einige zum Teil erschreckende Fakten gefunden.
Viele der in unserer Gesellschaft auftretenden „Volkskrankheiten“ so wie häufige Kopfschmerzen oder Bluthochdruck haben ihre Ursache bzw. ihren Beginn in einer Übersäuerung des Körpers. Diese wird über Jahre nicht bemerkt, aber der Zustand des Körpers verschlechtert sich mehr und mehr. In welchen negativen Folgen sich die Übersäuerung am schnellsten oder am deutlichsten bemerkbar macht, ist für jeden Menschen individuell.
Man sollte dazu wissen, dass unser Körper unterschiedliche Milieus hat. Manche Bereiche wie z.B. der Dickdarm oder das Scheidenmilieu müssen sauer sein (ph-Wert unter 7) und andere Bereiche wiederum wie der Dünndarm oder unser Blut müssen basisch sein (ph-Wert über 7). Insgesamt ist unser Körper ein ausgeklügeltes Säure-Basen-System. Um dieses in seinem Gleichgewicht zu halten, gibt es verschiedene körpereigene Regelmechanismen. Zu diesen Mechanismen gehören die Atmung, die Verdauung, der Kreislauf und die Hormonproduktion. Werden dem Körper jedoch von außen auf Dauer (meist über Jahre oder Jahrzehnte) zu viele Säuren zugeführt, dann sind die Regelmechanismen irgendwann überlastet. Die Folge: es tritt eine Übersäuerung ein und der Körper äußert dies durch die ersten Symptome wie Müdigkeit, Energielosigkeit usw. Schätzungen zufolge sind allein in Deutschland wenigstens 15 Millionen Patienten in Behandlung mit unterschiedlichsten Beschwerden, für die das Thema Übersäuerung eine Bedeutung haben könnte.(Quelle)
Diese Zahl fand ich sehr schockierend und ich mache mir wieder Gedanken über meine Migräne und Kopfschmerzanfälligkeit!
Zwar habe ich nicht mehr diese ständigen Kopfschmerzen wie damals, denn ich achte nun besser auf mich, trinke mehr, esse besser und mache viel mehr Sport. Aber sie treten doch ab und an noch auf. Besonders leide ich häufiger unter migräneartigen Kopfschmerzen, wenn ich dann mal welche habe. Die Pille hat daran möglicherweise auch eine gewisse Schuld (ich denke daher gleichzeitig darüber nach sie für eine Zeit abzusetzen und auf eine hormonfreie Verhütung umzusteigen, aber das ist ein anderes Thema), aber da es so unregelmäßig und teilweise so plötzlich auftritt, vermute ich noch etwas anderes. Daher habe ich auch mit großem Interesse gelesen, dass insbesondere Kopfschmerzen und Migräne eine Äußerung des Körpers auf eine Übersäuerung sein können!
Soviel erst einmal zur Übersäuerungstheorie und ihren negativen Folgen auf den menschlichen Körper. Dennoch muss ich auch ganz klar sagen, dass die Übersäuerungstheorie nicht unumstritten ist. Es gibt genügend Stimmen, die der Meinung sind, dass die Warnung vor einer Übersäuerung des Körpers sehr hochgespielt wird. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise für die Zusammenhänge von einem erhöhten Säureniveau im Blut und bestimmten Beschwerden bzw. Krankheiten. Auch sagen die Kritiker, dass ein ph-Wert kleiner 7 im Urin kein schlechtes Zeichen für eine Übersäuerung sein muss.
Ich bin jedoch der Meinung, dass man das Thema nicht außer Acht lassen sollte und tatsächlich mal bei sich persönlich schauen kann, mit welchen Wehwehchen man im Alltag lebt, ohne konkrete Ursachen dafür zu kennen.
Für mich kann es ein Grund für meine Beschwerden sein, es muss aber nicht. Dennoch schadet es für mich auch nicht, wenn ich einfach mal beim Essen darauf achte, welche Lebensmittel in dieser Hinsicht gut oder schlecht für den Körper sind.
Daher möchte ich auch euch die einige Informationen an die Hand geben.
Welche körperlichen Beschwerden sind möglicherweise ein Zeichen für Übersäuerung?
- Müdigkeit
- Erschöpfung
- Antriebsschwäche
- Konzentrationsstörungen
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Nervenschmerzen
- Muskelschmerzen
- Gelenkschmerzen
- verschiedene Formen von Rheuma
- verschiedene Formen einer Allergie
- unspezifische Entzündungen
- häufige Erkältungen
- Bindehautentzündungen
- starke Cellulitis
Bei mir war das Thema Müdigkeit und Erschöpfung vor gut einem Jahr auf jeden Fall gegeben. Mittlerweile kann ich das nicht mehr behaupten. Auch bin ich nicht mehr so häufig krank. Aber die Kopfschmerzen/ Migräne sind für mich nicht von der Hand zu weisen.
Was macht unseren Körper denn nun „sauer“?
Die Übersäuerung unseres Körpers wird maßgeblich durch den Verzehr säurebildender Nahrungsmittel und einer ungünstigen Lebensweise beschleunigt. Dazu gehören:
- Tierische Eiweiße wie Fleisch, Wurst, Fisch und Eier
- Milch und die meisten Milchprodukte
- Sojaprodukte
- Teig- und Backwaren
- Süßspeisen
- kohlensäurehaltiges Mineralwasser
- Cola und andere Softdrinks
- Kaffee
- Alkohol
- Nikotin
- Synthetische Lebensmittelzusatzstoffe wie Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Geschmacksverstärker (Glutamat), Süßstoffe etc.
- Zahngifte wie Quecksilber, Palladium etc.
- Toxine, die von Bakterien und Pilzen ausgeschieden werden
- übertriebener Sport
- aber auch Stress, Angst, Sorgen, Ärger und negative Gedanken
Wenn ich das mal mit meiner früheren und jetzigen Ernährungsweise abgleiche, kann ich feststellen, dass ich heute durch Clean Eating schon einmal mehr Abstand von diesen säurebildenden Lebensmitteln habe als vorher. Dennoch nehme ich vermutlich immer noch zu viele tierische Eiweiße sowie Milchprodukte zu mir. Auch das kohlensäurehaltige Mineralwasser habe ich bisher nicht als Problem gesehen, obwohl ich persönlich sogar lieber stilles Wasser trinke.
Was sind basenbildende oder zumindest neutrale Lebensmittel?
Hier möchte ich euch gern mal eine Auswahl zeigen. Es gibt tatsächlich soooo… viele gute Lebensmittel, um unseren Säure-Basen-Haushalt wieder in sein Gleichgewicht zu führen.
- Äpfel
- Mangos
- Ananas
- Mirabellen
- Aprikosen
- Nektarinen
- Pfirsiche
- Avocado
- Oliven (grün, schwarz)
- Bananen
- Orangen
- Birnen
- Clementinen
- Papayas
- frische Datteln
- Erdbeeren
- Pflaumen
- Grapefruits
- Heidelbeeren
- Himbeeren
- Honigmelonen
- Stachelbeeren
- Johannisbeeren (rot, weiß, schwarz)
- Sternfrüchte
- Kirschen (sauer, süß)
- Wassermelonen
- Kiwis
- Weintrauben (weiß, rot)
- Algen (Nori, Wakame, Hijiki, Chlorella, Spirulina)
- Auberginen
- Paprika
- Blumenkohl
- Bohnen, grün
- Pfifferling
- Brokkoli
- Radieschen
- Champignons
- Rotkohl
- Erbsen, frisch
- Schalotten
- Fenchel
- Frühlingszwiebeln
- Shiitake
- Grünkohl
- Gurken
- Karotten
- Steinpilz
- Kartoffeln
- Süßkartoffeln
- Kohlrabi
- Kürbisarten
- Lauch (Porree)
- Zucchini
- Zwiebeln
- Linsen
- Amaranth
- Mungobohnen
- Rucola
- Hirse
- Koriandersamen
- Sonnenblumenkerne
- Kresse
- Weizenkeime
- Leinsamen
- Gerste
- Kürbiskerne
- Sesam
- Mandeln
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass sich die basenbildenden Lebensmittel ganz hervorragend mit dem Clean Eating vereinen lassen. Daher werde ich auch für mich in Zukunft stärker darauf achten. Außerdem habe ich mal wieder mein Basenpulver hervorgeholt und werde es nun 1-2 mal in der Woche zusätzlich zu mir nehmen. Dabei werde ich die Auswirkungen auf meine Kopfschmerzen beobachten.
Vielleicht hilft es mir ja, ein noch gesünderes Leben (ohne Schmerzen) zu führen.