Viele von euch haben bereits mitgekommen, dass ich im Krankenhaus war und operiert wurde. Ganz spontan! Ohne große Vorwarnung…Die letzte Woche war bei mir sehr turbulent und hat mich ordentlich durchgeschüttelt. Ich möchte euch heute einfach mal frei erzählen, was bei mir los war und ist. Mein Blog ist schließlich immer noch eine Art Tagebuch und schreiben tut meiner Seele einfach gut…:-)

Hallo Endometriose!

Am Sonntag vor einer Woche – nach dem SPARTAN RACE in München, bei dem ich mich noch so voller Power und guter Laune gefühlt habe – bekam ich abends auf einmal starke Unterleibsschmerzen. Bereits einige Wochen zuvor hatte ich die gleichen Symptome schon einmal, jedoch bekam ich beim Arztbesuch Antibiotika wegen einer Blasenentzündung und die Schmerzen verschwanden wieder…..fast! Bei dieser zweiten Schmerzattacke wurde es jedoch immer schlimmer. Ich schlief die Nacht kaum und mir war klar, dass das nicht nur eine Blasenentzündung sein würde. Also ging ich gleich morgens wieder zu meiner Frauenärztin und ließ mich untersuchen. Danach ging alles rasend schnell! Eine große, schmerzhafte Zyste am rechten Eierstock wurde entdeckt und ich sofort ins Krankenhaus eingewiesen. Auch die dortige Untersuchung per Ultraschall lieferte dasselbe Ergebnis und ich sollte noch taggleich in den OP. Genauso kam es dann auch…. Die Zyste wurde per Laparoskopie entfernt, in der Hoffnung meinen Eierstock zu retten. Nach der Vollnarkose der OP wachte ich auf und musste noch eine Weile bangen, wie es gelaufen war, da die Ärzte eine weitere Patientin operierten. Dann bekam ich die vorläufige Diagnose. Es handelt sich um keine normale Zyste, sondern um eine Endometriose-Zyste und auch in meinem kleinen Becken befinden sich weitere Endometriose-Herde, die nicht operiert wurden. Zum ersten Mal hörte ich dieses Wort: Endometriose! Und natürlich begann ich mich damit zu beschäftigen, doch was ich las, gefiel mir gar nicht….

Endometriose ist eine chronische Krankheit bei etwa 7 bis 10 Prozent aller Frauen, die bis heute noch absolut nebulös ist. Sie tritt meist bei Frauen um die 30 Jahre auf und die Schulmedizin kennt weder die Ursachen noch eine Heilung! Bei Endometriose wächst die Gebärmutterschleimhaut aus unbekannten Gründen nicht nur in der Gebärmutter, sondern auch an anderen Stellen im Bauchraum wie z.B. an den Eierstöcken, Eileitern, der Bauchwand, der Blase etc.! Als funktionelle Ursache wird ein Hormonungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron, welche den weiblichen Zyklus bestimmen, angesehen, denn Endometriose verursacht immer dann Schmerzen, wenn sich die aufgebaute Schleimhaut mit der Periode zu lösen versucht. Dabei kommt es zu Zysten, die sich mit Blut füllen, zu Verwachsungen, Verklebungen, Narbengewebe etc.! Viele Frauen spüren wie ich lange gar nichts, haben vielleicht stärkere Regelbeschwerden, aber empfinden dies als völlig normal. Andere betroffene Frauen leiden schon seit ihrer Pubertät darunter, haben wahnsinnig starke Schmerzen und müssen immer wieder operiert werden. Und wieder andere (und leider nicht wenige) Frauen erfahren erst von ihrer Krankheit, wenn sie seit Monaten / Jahren erfolglos Kinder bekommen möchten, denn durch Endometriose können die Eierstöcke und Eileiter so stark verkleben, dass eine normale Befruchtung nicht mehr möglich ist. Die Endometriose kann nur per Laparoskopie (Bauchspiegelung / OP) diagnostiziert werden, da die Endometriose-Herde auf dem Ultraschall nicht zu sehen sind. Auch eine Zyste kann ohne Endometriose vorkommen, jedoch ist die Endometriose-Zyste sehr typisch in ihrem Aussehen und wird schon bei der OP als solche erkannt. Dies sind die wichtigsten Fakten, mit denen ich in den letzten Tagen konfrontiert wurde, und ihr könnt euch vorstellen, dass mich dies wahnsinnig bewegt!

Natürlich beschäftige ich mich nun auch mit den Behandlungsmöglichkeiten, denn ich weiß zwar, dass eine Zyste entfernt wurde, jedoch weitere Endometriose-Herde bestehen. Auch hier empfinde ich die Schulmedizin als keine große Hilfe. Eine Hormontherapie (künstliche Wechseljahre) zur Unterdrückung meines weiblichen Zyklusses wird mir empfohlen. Jedoch ist auch dies keine Heilung, sondern nur ein „Stillegen“ des eigentlichen Vorgangs! Dazu kommt und das schreckt mich am meisten ab: Die Nebenwirkungen dieser Therapie können ähnlich oder sogar noch schlimmer sein als die Nebenwirkungen, die ich mit der Pille hatte. Mein Bauchgefühl hat diese Art der Behandlung sofort abgelehnt. Künstliche Wechseljahre mit 30?! Eine Hormontherapie kommt für mich nicht in Frage! Ob eine weitere OP notwendig und sinnvoll ist, wird sich noch zeigen. Das alles war für mich ein riesengroßer Schock und ist es auch heute noch!

Jedoch habe ich in den letzten Tagen etwas absolut Positives in meinem Geist und in meinem Körper erlebt, das ich zuvor nicht so wahrgenommen habe. Meine Grundhaltung im Leben ist immer: „Alles hat einen Sinn. Die Natur, der liebe Gott, das Universum, deine innere Stimme, dein Körper….will dir damit etwas sagen. Du sollst dir etwas anschauen, was du nicht gesehen hast. Du sollst hierbei etwas lernen!“ Ein solches Erlebnis mit Krankenhaus, OP, Diagnose etc. bringt einen dazu, sich wirklich wieder auf die allerwichtigsten Dinge im Leben zu besinnen. Meine eigene Gesundheit. Mein Wohlergehen. Und so habe ich mich in den letzten Tagen so nah bei mir gefühlt, wie kaum sonst in der letzten Zeit. Ich habe seit Tagen das Gefühl, mein Körper und mein Geist sind direkt miteinander verbunden. Es ist schwer zu beschreiben, aber vielleicht habt ihr eine Ahnung, was ich damit meine….Jedenfalls habe ich aus dieser Verbindung heraus überlegt und in mich hineingehorcht, welche Signale ich in den letzten Monaten bereits erhalten habe und da ist mir bewusst geworden, dass die Endometriose gar nicht so plötzlich kam. Es gab bereits einige negative Anzeichen meines Körpers wie z.B. stärkere Regelschmerzen, zwischendurch immer mal wieder unerklärliche Krämpfe oder keine Lust mehr, enge Hosen zu tragen. Doch mein Körper hat mir sogar auch erste positive Reaktionen darauf gezeigt. Ich glaube schon seit einigen Jahren an die Heilkraft unserer Ernährung und diese körperlichen Reaktionen waren für mich wahnsinnig aufschlussreich. So hatte ich in den letzten Wochen überhaupt keinen Appetit mehr auf Käse und Joghurt (Kuhmilch). Ich wusste aber nicht warum und habe leider nicht so wirklich darauf gehört… Erst jetzt habe ich in Erfahrung gebracht, dass Milchprodukte Endometriose begünstigen. Des Weiteren hatte ich aber ständig Hunger auf Brokkoli, frisches Gemüse, Sprossen und Misosuppe. Dies sind Lebensmittel, die die Hormone auf natürliche Weise regulieren und sich günstig auf Endometriose auswirken können. Ebenso hatte ich das Bedürfnis, wieder mehr Yoga zu machen, und habe gespürt, wie gut mir insbesondere die Hüftöffner in letzter Zeit taten. Sehr wahrscheinlich kein Zufall, denn auch Yoga kann den eigenen Körper wieder in Balance bringen und die Hüftöffnung setzt angestaute Energien im Beckenraum frei.

Diese Erlebnisse und das Verbundenheitsgefühl mit meinem Körper haben mir sehr viel Mut gemacht und mir nach diesem großen Schreck neue Kraft gegeben. Auch haben sie mich noch einmal mehr dazu bewegt, die Endometriose ganzheitlich zu betrachten und zu behandeln (bzw. auch behandeln zu lassen).  Ich lese und recherchiere nun querbeet. Ich gönne mir Ruhe. Ich umgebe mich mit meinen Lieben. Ich meditiere und spüre in meinen Körper hinein. Ich weine, wenn ich weinen will, und ich lache, wenn mir danach ist. Ich höre auf die zaghafte Stimme, die mir immer wieder sagt: „Hey, das tut mir jetzt gut.“ oder „Darauf habe ich jetzt Appetit“. Und ich versuche wieder, diese innere Weisheit ganz bewusst wahrzunehmen, ihr zu vertrauen und ihrem Impuls zu folgen.

Außerdem habe ich eine weitere positive Nachricht. Ich habe grünes Licht für unseren Bali-Urlaub bekommen und dafür bin ich sehr, sehr dankbar! Ich glaube einfach, die Zeit dort wird mir sehr gut tun und heilsam sein. Danach sehe ich weiter…:-)