Wie du weißt, bin ich seit Jahren leidenschaftliche Läuferin. Seit etwas mehr als 1,5 Jahren hat sich mein Laufverhalten jedoch verändert. Ich reiße nicht die Kilometer nach Trainingsplan herunter, wie es für eine Halbmarathon- oder Marathonvorbereitung notwendig wäre, sondern bin eher auf wilden Trails zu finden, wo ich ganz ohne Plan laufe. Trail Running im Sommer ist wunderbar! Mittlerweile habe ich auch die für mich richtigen Trail Running Schuhe entdeckt und mir weitere Sachen für meine Läufe zugelegt. Daher wird es Zeit, mal auszupacken: Meine persönlichen Tipps zum unverzichtbaren Equipment für Trail Running Einsteiger findest du im heutigen Post. Ich wäre froh gewesen damals genauso eine Liste im Internet zu finden. Also habe ich doch direkt selbst eine für dich erstellt…
Trail Running Schuhe
Laufschuhe, in denen du dich wohlfühlst, sind einfach das A und O. Da machen Trail Running Schuhe keinen Unterschied. Jedoch gelten für diese Schuhe noch mal ganz besondere Anforderungen, denn sie machen beim „Über-Stock-und-Stein-Laufen“ natürlich einiges mit. Die wichtigsten Faktoren für die richtige Auswahl deines ersten oder nächsten Trail Running Schuhes liste ich dir einmal auf. Ich habe mich in den letzten Wochen nämlich sehr intensiv damit beschäftigt.
- Trail Running Schuhe müssen gut am Fuß sitzen, aber gleichzeitig nicht zu eng/ zu klein sein, denn wenn du downhill läufst, rutschen deine Füße automatisch nach vorn. Bei zu kleinen Schuhen gibt es schnell blaue Zehennägel und die will keiner!
- Die Sohle ist etwas steifer und meist auch breiter. Das ist besonders auf Wegen mit spitzen Steinen, harten Wurzeln oder auf sehr weichem Untergrund ein großer Vorteil. Die Gefahr des Umknickens wird so gemindert. Außerdem besteht ihr Profil meist aus Noppen oder sogar kleinen Stollen, damit sie Offroad einen guten Grip bieten. Hierfür gibt es diverse Sohlensysteme je nach Laufschuh-Hersteller.
- Das Obermaterial deiner Trailschuhe ist deutlich robuster und eventuell sogar wasserdicht. Sie sollen deinen Fuß beim Laufen je nach Gelände vor Matsch, Nässe, spitzen Felsen, Dornen etc. schützen. Gleichzeitig sollten sie aber auch nicht zu schwer am Fuß sein, wenn du lange mit ihnen unterwegs bist.
- Sie sollten besonders deinem Knöchel guten Halt bieten, aber auch nicht zu hochgeschlossen sein.
- Die Dämpfung ist bei Trail Running Schuhen weniger wichtig wie bei normalen Laufschuhen, mit denen du auf Asphalt und hartem Untergrund läufst.
Die Kunst, den passenden Trail Running Laufschuh zu finden
Du merkst schon allein durch diese Auflistung: Es ist eine wahre Kunst, den für sich passenden Trail Running Schuh zu finden! Denn nicht nur unsere Füße sind alle unterschiedlich, auch unsere Trail-Vorlieben können stark variieren.
Einen großartigen Trail Running Schuh habe ich kürzlich für mich entdeckt. Schon länger habe ich mit dem Salomon Speedcross 3 für meine Trail-Läufe geliebäugelt, umso gespannter war ich auf den Live-Test in den Alpen. Und was soll ich sagen: Ich finde diesen Trail Running Schuh einfach genial! Bereits beim ersten Anprobieren hat er sich fantastisch an meinen Fuß geschmiegt und dieses Gefühl ist auch nach 16…17 Kilometern Trail erhalten geblieben. Mit dem Speedcross 3 lief ich wie auf Federn und dennoch hat er meinem Fuß einen guten Halt gegeben, als ich einige kleine Abhänge mit Geröll hinuntergeflitzt bin. Sogar meinen Freund habe ich in kürzester Zeit von diesem Schuh überzeugt, denn er hat ihn sich noch in St. Ulrich für unseren letzten Trail gekauft. Auch er findet ihn super! Bisher sind wir nur bei strahlendem Sonnenschein mit ihm gelaufen. Daher bin ich äußerst gespannt, wie er sich bei Matsch, Regen und Nässe macht….doch ihm traue ich echt alles zu! Er gibt mir ein richtig gutes Gefühl beim Laufen.
Mittlerweile ist mein Trail Running Schuh schon in der 4er-Version als Speedcross 4 zu haben und ich habe mir dazu die neueste Version gekauft. Nicht, weil mein altes Modell nicht mehr gut wäre, sondern einfach weil ich mir für dieses wunderbare Hobby durchaus einen alternativen Schuh für den Wechsel kaufen wollte. Salomon bin ich allerdings dabei treu geblieben!
Trail Running Kleidung
Grundsätzlich benötigst du als Trail Running Einsteiger im Sommer keine spezielle Bekleidung. Normale Laufsachen sind gut geeignet. Dennoch können im Sommer knielange Lauf-/Kompressionssocken nicht schaden, wenn es durch hohes Gestrüpp und über Wiesen geht. Ich trage hierbei am liebsten die Night Run Socks von CEP, die es in herrlich leuchtenden Farben gibt.
Im Herbst und Winter ist sowieso eine lange Laufhose die beste Wahl. Beim Trail Running in den Bergen solltest du immer die unterschiedlichen Temperaturen und Wetterbedingungen von Tal und Berg unbedingt bei deiner Kleidungswahl berücksichtigen. In Südtirol Ende Juni war zwar ein kurzes Laufshirt unterwegs vollkommen ausreichend. Jedoch war ich bei der Rast über meine wärmere Laufjacke sehr glücklich. Nimm also lieber noch mal etwas wärmere Sachen zum Drüberziehen mit! Das Wetter kann in den Bergen ganz schnell umschlagen…
Trinkrucksack
Erst beim Trail Running in den Alpen habe ich den Trinkrucksack so richtig schätzen gelernt! Mein Mann und ich hatten uns vor 2 Jahren bereits einen 1,5-Liter-Rucksack von Camelbak ohne viel Schnickschnack zum Wandern gekauft. Diese Wassermenge ist jedoch für 2 Personen im Sommer nicht viel. Daher habe ich mir vor Ort noch einen zweiten größeren Trinkrucksack mit 12 Litern Stauraum und 3 Litern Wasserreservoir zugelegt. Diese Kombination war für uns als Trail Runner Paar perfekt! Ich trug den leichteren, minimalistischen Trinkrucksack auf meinem Rücken und mein Mann den etwas größeren mit unseren langen Laufshirts, Energieriegeln und Sonnencreme.
Beide Trinkrücksäcke sitzen super, gerade bei schlanken, schmalen Läufern/Läuferinnen! Wichtig ist nämlich, dass sie auf keinen Fall beim Laufen auf und ab hüpfen oder scheuern.
Sport-Sonnenbrille
Auch das Thema Sonnenschutz ist beim Trail Running äußerst wichtig. Besonders im Sommer in den Bergen kann die liebe Sonne extrem intensiv sein. Daher verwende ich einen guten Sonnenschutz (LSF 30) und eine Sport-Sonnenbrille für meine Augen. Für mich ist meine Oakley Commit unverzichtbar im Sommer. Ich habe sie mir vor einigen Jahren in den USA gekauft und sie ist wunderbar für jede Art von Sport bei strahlendem Sonnenschein. Super leicht, rutscht nicht, stört nicht und sie ist einfach unkaputtbar! Besonders beim Trail Running vergesse ich sie nie, denn hier schützt sie nicht nur vor der heftigen Sonneneinstrahlung, sondern auch vor kleinen Fliegen oder Mücken, die gern mal beim Laufen in die Augen fliegen.
Orientierung
Bei diesem Punkt schmunzelt bestimmt der ein oder andere männliche EAT TRAIN LOVE Leser….ja, ich geb’s zu! Ich bin nicht die geborene Orientierungsfee. Daher ist es für mich immer sehr wichtig, mir einen Überblick über die geplante Laufstrecke oder generell die Laufgegend zu verschaffen. Auf der Seiser Alm war das super einfach. Es gab nicht nur vorgeschlagene Laufstrecken inkl. Kilometer- und Höhenangaben, sondern auch einen schnuckeligen Taschenplan zum Mitnehmen. Perfekt!
Alternativ sind aber auch kompakte Wanderführer prima geeignet. Für den Harz – den Nationalpark in unserer Nähe – haben wir diesen Wanderführer gekauft und schon einige schöne Trails darin gefunden! Aber auch für die Seiser Alm gibt es mittlerweile gute Guides.
Sportuhr/ Pulsuhr mit GPS
Eine Pulsuhr mit GPS und Herzfrequenzmessung zu haben, ist nicht nur für’s Trail Running sinnvoll! Generell ist es für ambitionierte Läufer ein Muss in meinen Augen, um gelaufene Kilometer, Geschwindigkeit und Herzfrequenz während des Laufs zu überprüfen und zu tracken. Doch gerade beim Trail Running auf bergigem Gelände hat mir meine Sportuhr „Vivoactive“ von GARMIN super geholfen. Bergauf und bergab zu laufen ist deutlich anstrengender als ein Lauf auf ebenem Untergrund. Dies spiegelt sich schnell in der erhöhten Herzfrequenz wider, wenn wir zwanghaft unser normales Lauftempo halten wollen. Mit der Vivoactive am Handgelenk konnte ich meine Läufe wunderbar auf das Trail Running Abenteuer anpassen und ein Lauftempo wählen, das meinen Körper zwar gefordert, aber nicht überfordert hat.
Kleines Notfall-Kit
Last but not Least solltest du immer ein kleines Notfall-Kit beim Trail Running dabei haben. Auf unebenen, herausfordernden Trails mit Steinen, Wurzeln, Geröll, Sträuchern etc. ist es einfach etwas gefährlicher und damit steigt die Verletzungsgefahr. Du musst nicht gleich den kompletten Verbandskasten mitnehmen, aber zwei, drei Basics sind schon gut: Unser Kit bestand z.B. aus Pflastern, Wundsalbe, Blasenpflastern, einer kleinen Sonnencreme, Fenistil-Gel und Smartphone.
Action Kamera
Eine Action Kamera ist natürlich kein Muss, aber seit wir unsere GoPro Hero 4 in der Black-Edition haben, macht das Trail Running noch mehr Spaß, weil wir auch daheim einfach wunderschöne Eindrücke erleben können. HD macht’s möglich! Daraus haben wir kürzlich auch unser Motivationsvideo zum Trail Running gedreht, um noch mehr Menschen das Laufen abseits der Straßen zu zeigen. Schau es dir an!
Hui, ein langer Post ist daraus geworden, aber jetzt kennst du meine besten Equipment-Tipps für Trail Running Einsteiger und auch fortgeschrittene Trail Runner. Natürlich musst du dir nicht gleich alles sofort kaufen, wenn du das erste Mal über Stock und Stein laufen willst. Während gute Schuhe unverzichtbar sind, gehören z.B. die Pulsuhr und eine gute Sonnenbrille zu den Add-Ons. Ich persönlich möchte aber auf nichts davon bei meinen längeren Läufen verzichten. Sie machen das Laufen einfach noch angenehmer. :-)