Seit etwa 15 Jahren praktiziere ich regelmäßig Yoga – seit gut einem Jahr sogar täglich. Dabei fühle ich mich am liebsten mit dynamischen Power Yoga, aber auch Ausflüge ins Yin Yoga, Kundalini Yoga und Ashtanga Yoga gehören für mich dazu! Ich bin ein bunter Yogahund! Doch es gibt eine Konstante in meinem Yoga, die mich heute immer begleitet: die richtige Yoga-Kleidung.
Yoga-Kleidung sieht nicht nur schick aus, sie trägt absolut zu meinem Wohlbefinden auf der Matte bei. Denn: Während meiner langen Yoga-Zeit habe ich schon so viele Fauxpas an mir selbst und anderen miterlebt, dass ihr wahrscheinlich jetzt schmunzeln werdet. Angefangen von der einschnürenden Hose und dem kneifenden Oberteil über den tiefen Einblick in das Dekolleté der Frau hinter dir oder die dunklen Schweißflecken unter dem Arm bis hin zum freien Blickfeld direkt auf den Allerwertesten, weil die liebe Hose rutscht. YES! Das braucht niemand! Besonders nicht beim Yoga! Deswegen möchte ich in diesem Blogpost meinen Erfahrungsschatz für gute Yoga-Kleidung mit euch teilen und darauf eingehen, woran ihr euer perfektes Yoga-Outfit erkennt.
Dem Yogastil angemessen
Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich in eine meiner ersten Yogastunden im Fitnessstudio im tiefsten Winter in kurzen Shorts gestiefelt bin. Na klar, das macht man doch so im Studio….oder nicht?! Könnt ihr, wenn ihr euch den lieben Popo abfrieren wollt. Hatha Yoga ist kein Body Pump und so fror ich eben zitternd beim Shavasana und freute mich auf die heiße Dusche im Anschluss. Nicht schön! Daher achte ich heute sehr genau darauf, welch eine Yogastunde mich erwartet und wie wohl die Temperaturen im Raum sein werden. Während ich beim Bikram Yoga definitiv ein luftiges Top (nicht tief ausgeschnitten) und eine kurze Pants (nicht zu knapp) tragen würde, darf es beim Yin Yoga oder Kundalini schon mal der Zwiebellook und eine gemütliche, kuschelige Tight sein.
Qualität hat seinen Preis
Ich bin immer wieder erstaunt: Während viele auf der Suche nach einem guten paar Laufschuhe bei 150 Euro aufwärts nicht die Miene verziehen, wird bei einer Yoga Tight ab 80 Euro schon die Stirn in Falten gelegt. So viel Geld für eine Hose?! Nun ja, ich kann euch sagen, ihr spart bei den Schuhen! :-) Für ein gutes Yoga-Outfit gebe ich gut und gern mal 150 Euro aus. Dafür trage ich es dann aber auch einige Jahre und habe nach dem häufigen Waschen noch Freude daran.
Der wichtigste Indikator für gute Qualität ist jedoch nicht der Preis, sondern das Wohlfühlen. Wenn ich eine neue Yoga Tight kaufe, trage ich sie bestimmt ein, zwei Stunden zuhause mit Preisschild und spüre, ob ich mich in ihr wohlfühle und ob sie alle Asanas, die ich vorhabe, mitmacht. Ich hatte schon Yogahosen für über 100 Euro an, die in meinen Augen ihr Geld nicht wert waren. Gleichzeitig hatte ich aber mal eine, die mich im Angebot 40 Euro kostete und lange Zeit zu meinen Alltime-Favorites gehörte.
Das Material der Yoga-Kleidung: Baumwolle, Synthetik oder Leinen?!
Am liebsten trage ich Yoga-Kleidung aus Baumwolle oder atmungsaktivem, hauchdünnem Material. Baumwolle ist sehr angenehm auf der Haut zu tragen und bei vielen Yogastilen sehr empfehlenswert. Bei Hot Yoga oder auch dynamischen Yoga Classes wie Power Yoga schwenke ich lieber zu atmungsaktiven Stoffen um, die den Körperschweiß gut abtransportieren und keine unschönen Flecken hinterlassen. Aber auch hier nehme ich gern für die Entspannung am Schluss gern eine Jacke aus Baumwolle mit, die ich dann überziehe. Auf Leinen schwören auch viele Yogalehrer – besonders im Kundalini Yoga! Doch für mich ist es nicht das Richtige, da ich mich im Yoga gern bewege und Leinen nicht wirklich dehnbar ist.
Die Nachhaltigkeit eurer Yoga-Kleidung
Passend zu den beiden yogischen Verhaltensrichtlinien „Ahimsa“ (Gewaltlosigkeit) und „Asteya“ (Nicht stehlen / ausbeuten) achte ich bei meiner Auswahl des nächsten Yoga-Outfits nicht nur auf Sitz, Form und Farbe, sondern auch auf die Nachhaltigkeit der Marke in puncto Produktion und Verpackung. Hierbei gibt es viele Maßnahmen, derer sich einige Marken auch bereits vorbildlich bedienen: Produktionsstätten mit fairen Löhnen (gern in Europa), recycelte und ökologisch angebaute Rohstoffe, Fair Trade oder auch die Müllvermeidung durch den Verzicht auf Plastikverpackungen. Ein guter Aspekt, den wir beim Kauf nicht vergessen sollten.
Der richtige Sitz: Zu eng versus zu locker
Gerade Yoga-Kleidung muss einfach gut sitzen! Euer Outfit sollte daher nicht zu eng sein, damit ihr euch nicht eingeengt und besonders am Bauch nicht abgeschnürt fühlt. Gleichzeitig ist die Dehnbarkeit äußerst wichtig, um auch in fortgeschrittenen Yoga Asanas volle Bewegungsfreiheit zu genießen. Auf der anderen Seite darf eure Yoga-Kleidung nicht zu locker sitzen, sonst rutscht beim Herabschauenden Hund oder bei Umkehrhaltungen das Top ins Gesicht bzw. die Hose mal schnell in die Kniekehlen.
Wenn ihr neue Yoga-Kleidung kauft, testet sie vorab in einigen Posen. Ziel ist es, dass ihr euch darin entspannt in alle Richtungen bewegen könnt, ohne dass alles verrutscht. Das Oberteil sollte am besten immer etwas länger sein (bis zur Mitte des Popos), damit euer nackter Bauch nicht schon beim ersten Armeheben entblößt wird. Dagegen sollte die Yogahose nicht viel länger als bis zum Knöchel reichen, sonst stört sie euch z.B. beim Herabschauenden Hund oder im Baum.
Der Look: schwarz, farbig oder wild gemustert
Anders als noch vor einigen Jahren gibt es mittlerweile eine fantastische Auswahl an Farben, Formen und Mustern. Ich liebe das so sehr! Mit Farben und Mustern können wir unserer Yoga Praxis noch mehr Ausdruck verleihen und das tue ich liebend gern. Eine wunderschöne, sanft gemusterte Yogahose hebt im Winter ganz einfach meine Laune. Manchmal darf es aber auch die schlichte schwarze Hose sein! Genauso handhabe ich es beim Oberteil: ganz nach Lust und Laune. Früher habe ich mich gar nicht getraut, wilde Muster zu tragen. Heute trage ich sogar einen hautengen, schwarzen Yoga Suit, der an Cat Woman erinnert, ohne mit der Wimper zu zucken! Ich mache mir einfach keine Gedanken mehr darum, was wer dazu denken könnte, sondern konzentriere mich lieber auf mein Yoga… Also solange ihr euch gut fühlt: GO FOR IT!
Die perfekte Yoga-Tight und das perfekte Yoga-Oberteil…
…gibt es nicht. Jede Yogini fühlt sich in anderen Styles wohl und sollte hierbei immer auf ihr Bauchgefühl hören. Ich habe schon so häufig die Erfahrung gemacht: Was bei anderen wunderschön aussieht, muss für einen selbst nicht immer das Richtige sein.
Das Wichtigste ist aus meiner Sicht, dass ihr euch in der Yoga-Kleidung, die ihr tragt, wohlfühlt. Nichts sollte euch während eurer Praxis störend ablenken, sondern eher wie eine angenehme, zweite Haut sein, in der ihr euer Yoga liebevoll genießen könnt. Dann ist sie perfekt!
Meine liebste Empfehlung für Yoga-Kleidung
Die ein oder andere EAT TRAIN LOVERIN hat es sicher schon mitgekommen bzw. hat mich direkt dazu gefragt. Woher stammt deine wunderschöne Hose? Oder das neue Oberteil? Meine Antwort hat 5 Buchstaben, die ich liebend gern empfehle: PRANA. In Deutschland leider fast noch eine unbekannte Marke – in den USA schon weit verbreitet. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich vor rund 1,5 Jahren mein erstes Yoga Top von prAna getragen habe und schlichtweg begeistert war. Luftig, locker, leicht und Null rutschig. Heute habe ich diverse Yogahosen und -oberteile von der kalifornischen Marke. Ich liebe die Sachen einfach, denn sie erfüllen alle beschriebenen Aspekte sensationell!
Meine Lieblingsteile aus der aktuellen prAna-Kollektion seht ihr auf den Fotos. Auch das tolle Yoga-Top des 1. EAT TRAIN LOVE Retreats ist übrigens von prAna gewesen! Den Mädels hat es ebenso gut gefallen wie mir. :-)
Leider gibt es hier in Europa noch nicht viele Möglichkeiten, die wunderschönen Teile zu beziehen. Von daher wünsche ich mir, dass ein, zwei faire Yoga-Shops in Deutschland sich unbedingt mit prAna eindecken. Für noch mehr herrliche Farben, Formen, Muster und den Wohlfühl-Faktor beim Yoga!
Welches sind eure liebsten Yogamarken? Habt ihr ein oder mehrere Lieblingsteile, die eure Yogastunden noch angenehmer machen? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!
Und wenn ihr schon im Besitz wunderschöner Yoga-Kleidung seid, aber noch die perfekte Yogamatte für euch sucht, dann lest euch unbedingt durch meinen Yogamatten-Test. Viel Spaß und Namasté!