„Entdecke die aktiven und gesunden Möglichkeiten!“ und „Wähle weise aus, was dir gut tut!“ Dies sind Schritt 1 und Schritt 2, mit denen ihr euch ein aktiveres und gesünderes Leben Stück für Stück aufbauen könnt. Schon dieser Prozess tut unglaublich gut und ich erinnere mich immer wieder gern daran, wie ich einzelne Bausteine ganz neu in mein Leben geholt habe und bis heute noch tue. Doch es gibt auch noch einen dritten Schritt, welcher die ganze Reise erst rund macht. Und diesen 3. Schritt stelle ich euch jetzt vor.

In-3-Schritten-Aktiv-und-gesund-leben-Teil-3

 

Schritt 3: Lass los, was dir nicht gut tut!

Der dritte Schritt zu einem aktiven und gesunden Leben ist die andere Seite der Medaille. Wenn ihr neue Workout-Formate, Clean Eating Rezepte oder ähnliches ausprobiert und hinterher mit eurem Bauchgefühl überprüft, ob sie zu euch passen, dann kann das Ergebnis natürlich auch negativ sein. Ich habe keine Statistik darüber, aber von meinem Gefühl her habe ich mindestens genauso viele Dinge ausprobiert, die mir nicht gefielen, wie Dinge, von denen ich begeistert war.

Stellt ihr bei der Überprüfung eures Bauchgefühls ehrlicherweise fest, dass das Ausprobierte nichts für euch ist, dann lasst davon wieder los! Ich weiß, es ist manchmal so einfach gesagt, aber so schwer getan. Wir fühlen uns verpflichtet, weil uns ein guter Freund zum Sport mitgenommen hat… Wir haben uns doch extra neue Trainingsklamotten gekauft… Und wir wissen ja auch, dass Rote Beete, Karotten und Sellerie soooo… gesund sind. Dann sollten wir doch auch….?!

Dieses Denken wird euch auf eurem Weg immer wieder heimsuchen. Das ist die Stimme eures so vernünftigen Verstandes! Ich stand auch so oft davor und habe mich innerlich gewunden. Doch das Beste für mich war immer: Loslassen! Egal, ob ich es zum ersten Mal ausprobiert oder bereits 10 Jahre lang getan / gegessen habe. Wenn ich spüre, dass ich mich winde, Ausreden suche oder ähnliches, dann ist das ein eindeutiger Indikator, dass da etwas nicht (mehr) zu mir passt. Denn normalerweise haben wir einen ganz natürlich Antrieb, Dinge zu tun, zu essen etc., die uns gut tun!

Mein Paradebeispiel für das Loslassen ist mein Kletter-Abenteuer. Über Freunde sind wir zum Bouldern gekommen und haben einen Winter lang in der Halle gebouldert. Es war lustig, es war herausfordernd und es hat Spaß gemacht. Doch dann war im Frühling die Halle geschlossen und es ging raus an die Kletterwand. Natürlich haben wir uns erst mal ganz viel Equipment gekauft: Seil, Klettergurt, Clips und so weiter. Doch meine Freude war schon beim ersten Mal irgendwie weg! Ich habe mich jedes Mal zum Training gezogen wie ein Kaugummi. Dabei hatte ich mir doch so viel Ausrüstung gekauft. Und ich wollte so gerne in dieser tollen Gruppe sein. Ich wollte, dass mir das Klettern Spaß macht!

Einige Wochen habe ich es „durchgezogen“ und sogar noch die Kletterprüfung gemacht….aber danach habe ich mir ehrlich eingestanden: „Hey, das willst du nicht mehr! Also hör auf!“ Und ihr glaubt gar nicht, wie erleichtert ich war. Natürlich hatte ich noch einige Zeit danach an meiner Entscheidung zu knabbern, schließlich musste ich es der Klettergruppe sagen und meine teure Ausrüstung wieder verkaufen, aber das war es wert!

Heute weiß ich nämlich: Loslassen heißt nicht aufgeben! Loslassen hat etwas absolut Positives an sich. Loslassen ist aufräumen! Es schafft Platz für neue Dinge, die viel besser zu uns passen und uns ehrlichen Spaß bereiten! Das Klettertraining hätte mich im Sommer 2-3 Abend à 2 Stunden Zeitaufwand gekostet. In dieser Zeit pro Woche kann ich heute gute 60 Kilometer laufen und auf meinen Marathon hintrainieren, was mich immer noch total begeistert und worauf ich mich riesig freue! Ich habe also meine Priorität absolut richtig gewählt!

Ihr merkt schon, der dritte Schritt ist so wichtig, weil wir alle nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung haben. Wir können und sollten nicht alles machen, was mit Bewegung zu tun hat und in irgendeiner Art und Weise gesund ist. Das geht gar nicht. Dann sind wir wieder bei den unerreichbaren und auch nicht erstrebenswerten 100% (oder sogar noch mehr)! Daher solltet ihr sowohl im positiven als auch im negativen Sinne weise auswählen bzw. aussortieren! Ein aktives, gesundes Leben macht einfach Spaß! Da gibt es keine furchtbare Quälerei! Etwas, das uns dauerhaft quält, werden wir nie als neue Routine in unseren Alltag integrieren! Also seid hier konsequent: Das Leben bietet so viele tolle Möglichkeiten, EUREN Sport und die zu EUCH passende gesunde Ernährung zu finden!

Und wenn ihr die ersten vier, fünf aktiven und gesunden Bausteine als neue Gewohnheiten mit ehrlicher Begeisterung in euer Leben gebracht und dafür fünf alte losgelassen habt, dann wird sich euer Leben bereits ganz anders anfühlen als heute! Ihr seid auf einem guten Weg. Bitte würdigt genau das und geht weiter!

Denn eigentlich gibt es sogar noch einen vierten Schritt: „Wiederhole die 3 Schritte immer wieder!“ Ich bin die 3 Schritte nicht nur in der Vergangenheit Hunderte Male gegangen. Ich gehe sie noch heute! Wie oft probiere ich etwas aus? Ein neues Clean Eating Rezept, ein Rohkost-Experiment, das erste Mal Skifahren,….Und nach dem Ausprobieren entscheide ich: Tut es mir gut und will ich es behalten oder besser nicht? Wenn mir etwas gefällt, dann bleibe ich am Ball und konzentriere mich sehr intensiv darauf. Ob es das Laufen im Marathontraining, das Yoga während meiner Yoga-Ausbildung oder die Green-Smoothie-Challenge ist. Aber auch mein Ergebnis fällt ab und zu negativ aus.

Früher habe ich krampfhaft versucht, an Dingen festzuhalten, die ich einmal begonnen habe, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass es nichts bringt. Sch*** auf die teure Ausrüstung! Mein Leben ist mir zu kostbar, um an Dingen festzuhalten, die ich nicht (mehr) mag. Schwimmen und Biken ist nicht meins, genauso wenig wie rohe Tomaten und Sellerie! Dafür liebe ich Skifahren, grünen Tee und selbst gemachte Energieriegel. Das ist doch super, oder?!

Also, ihr Lieben, beherzigt diese 3 wichtigen Schritte zu einem aktiven und gesunden Leben! Geht Schritt für Schritt! Probiert Dinge aus, die euch reizen! Überprüft, was euch gut tut! Entwickelt dazu neue, kleine Gewohnheiten! Mistet (wieder) aus, was sich nicht gut anfühlt! Und am allerwichtigsten: Genießt jeden einzelnen Schritt, den ihr geht!