„Du bist der Durchschnitt aus den 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.“ Als ich diesen Satz vor einigen Jahren zum ersten Mal über unser Umfeld las, horchte ich auf, warf einen groben Blick auf meine Familie und Freunde und nickte innerlich. Passt schon! Ich habe großartige Eltern und langjährige Freunde, mit denen ich gleichermaßen gern Zeit verbringe. Mir geht es gut mit ihnen. Kein Grund genauer hinzusehen. Ich bin gern der Durchschnitt aus den 5 Menschen, mit denen ich am meisten Zeit verbringe.
Das zweite Mal hörte ich diesen Satz auf einem Seminar, als es wiederum um das Thema „Unser Umfeld“ ging. Ich war in einer ganz anderen Lebenssituation und stand auf dem Sprung, mich in die Teilzeittätigkeit zu wagen, um meinem Herzensprojekt – diesem Blog – mehr Zeit und Energie zu widmen und mich erstmalig als selbstständige Unternehmerin wahrzunehmen. Es war der Moment, wo mein Blog in meinem Kopf zu mehr als nur einem Hobby wurde und ich intensiv auf der Suche nach Input, Austausch und Orientierung war.
Meine zweite Begegnung öffnete mir die Augen
Dieses Mal traf mich der Satz ganz anders. Er klingelte schrill in meinen Ohren, denn auf einmal betrachtete ich mein 5-Personen-Umfeld mit ganz anderen Augen. Niemand in meinem Familien- und Freundeskreis war selbstständig tätig, geschweige denn in einer Art Online-Business. Auch meine Arbeitskollegen hatten keinerlei Erfahrungen diesbezüglich. Es gab keine Buchautoren, keine Journalisten, keine Coaches, keine Ernährungsexperten…kurzum niemanden, mit dem ich mich dazu ernsthaft austauschen konnte. Das gab mir zu denken und erklärte sofort meine instinktive Suche nach weiteren Menschen in meinem Leben. Ich wuchs in einem großen Lebensbereich in eine neue Richtung und da war es absolut verständlich, dass ich gern in netter Gesellschaft sein wollte.
Wie ich mein Umfeld Stück für Stück verändert habe
So begab ich mich auf die Suche nach sympathischen, liebevollen und inspirierenden Menschen, die auf meiner Wellenlänge waren und deren Austausch für mich und sie förderlich sein konnte. Schritt für Schritt ging ich voran. Und je mehr ich meinen Wunsch nach neuen Verbindungen offen erzählte, desto interessantere Begegnungen traten in mein Leben. Ich lernte andere Blogger und Bloggerinnen besser kennen. Wir verabredeten uns zu regelmäßigen Austausch-Skype- oder Telefon-Sessions. Ich lernte Coaches und Trainer kennen, die bereits Yoga-Retreats, eigene Tages-Workshops oder gar ganze Seminarreihen gaben. Selbst in meinem Job kamen plötzlich Menschen auf mich zu, die sich gern mit mir austauschen wollten und deren Input ich als ebenso wertvoll empfand. Meine neueste Aktion in dieser Richtung war die Gründung eines kleinen Erfolgsteams nach dem Vorbild von Barbara Sher, um in einer festen Gruppe an der Selbstverwirklichung unserer einzelnen Träume über einen längeren Zeitraum zu arbeiten. Wir sind gerade erst gestartet, aber unser erstes Erfolgsteam-Meeting war schon äußerst inspirierend. Außerdem entschied ich im Frühjahr, dass es für mich Zeit war, mit einem Coach an meinen beruflichen Themen weiterzuarbeiten, um einige meiner Blockaden zu sprengen und noch mehr Klarheit für mich zu schaffen, wo meine Reise als selbstständige Unternehmerin die nächsten 5 Jahre hingehen soll.
Wie sieht mein direktes Umfeld heute aus? Mit welchen 5 Menschen verbringe ich die meiste Zeit?
Wenn ich mir mittlerweile die Frage stelle, sieht meine Antwort schon ein wenig anders aus als noch vor 1 oder 2 Jahren. Ich gönne mir viel Zeit für meinen Austausch, suche bewusst den Kontakt zu inspirierenden Menschen, die schon dort sind, wo ich gern hinmöchte oder sich auf einer ähnlichen Reise befinden und ich arbeite seit mehreren Monaten mit meinem Coach zusammen. All das fühlt sich enorm gut an und hat mich riesige Schritte vorangebracht, so dass ich die investierte Zeit in mein neues Umfeld längst zurückerhalten habe. Mein Durchschnitt hat sich in die Richtung verändert, wie ich es mir wünschte, und so verändern sich auch Stück für Stück meine Ergebnisse zum Positiven.
Heißt das jetzt, dass ich meine Familie und Freunde „ausgetauscht“ habe oder mich nicht mehr mit ihnen treffe?
Nein, auf keinen Fall. Es heißt, dass ich meine Zeiten für Kontakte, Treffen etc. nun anders verteilt habe und mit meinen Lieben kaum noch über Berufliches spreche, weil ich all das, über was ich gern sprechen möchte, mittlerweile mit anderen lieben Menschen teile, die ebenfalls dabei sind, ihre beruflichen Träume zu verwirklichen. Wenn ich es jetzt auf 5 Personenanteile münzen müsste, würde ich sagen: Mit 3 Personen geht es aktuell um beruflichen Austausch, mit 2 Personen spreche ich über Gott, die Welt und Alltägliches.
Welches sind die Menschen, mit denen ihr die meiste Zeit verbringt? Wie sieht euer Umfeld aus?
Jetzt, wo ihr meinen Weg zur Veränderung meines Umfelds kennt, möchte ich euch gern die Frage zuwerfen, denn es lohnt sich absolut mit ihr zu beschäftigen. Dafür nehmt ihr euch als allererstes einen Zettel und schreibt die 5 Personen oder 5 Personenanteile auf, mit denen ihr am meisten Zeit verbringt. Denkt dabei nicht nur an die Menschen, mit denen ihr gern Zeit verbringt, sondern auch an euer gegebenes Umfeld, das zeitlich für euch wichtig ist, z.B. eure Kollegen im Büro, eure Fahrgemeinschaft zum Job oder euer Mannschaftstraining. Wenn ihr die 5 Personen zusammen habt, dann schließt die Augen und spürt einmal gut in euch hinein, ob sich euer Umfeld so, wie es aktuell ist, stimmig anfühlt oder ob in euch ebenfalls der Wunsch nach Veränderung spürbar ist.
Geht die Veränderung aktiv an!
Wenn ihr nicht 100%ig zufrieden mit eurem Umfeld seid, dann notiert euch die Personen/ Personenanteile, mit denen ihr keine oder weniger Zeit verbringen wollte, weil sie euch nicht wirklich gut tun. Ebenso lasst eure Gedanken schweifen und schreibt auf, mit welchen Menschen ihr gern mehr Zeit verbringen möchtet oder dir ihr unbedingt einmal kennenlernen wollt, weil es sich richtig gut anfühlt. Nach diesem Schema geht eure Veränderung Schritt für Schritt an und kreiert euch das Umfeld, das euch in euren Träumen, Zielen und Wünschen sowie in eurem Denken und Handeln voranbringt und wachsen lässt.
Lasst euch dabei nicht von Rückschlägen entmutigen. Nicht jeder Mensch, den ihr total inspirierend und spannend findet, fühlt das Gleiche im Kontakt mit euch und hat ebenso den Wunsch euren Austausch zu vertiefen. Das ist völlig normal! Die anderen Menschen haben unbewusst das gleiche Bedürfnis, sich das Umfeld zu schaffen, dass ihnen von Herzen gut tut.
Ich kann euch aber bestätigen, wenn ihr anfangt, euch mit eurem Umfeld zu beschäftigen und den Wunsch nach Veränderungen ganz deutlich spürt, dann werden sich wie von Zauberhand neue Kontakte auftun und sich selbst eure bestehenden Beziehungen mit der Zeit verändern. Bei mir ist es mir bisher ergangen und meine Reise geht munter weiter…