Am vergangenen Wochenende war es endlich soweit! Mein Freund und ich haben uns auf den Weg nach Norden auf die Ostseeinsel Fehmarn gemacht. Denn dort sollte am Samstag bei strahlendem Wetter der weltweit größte Kitesurf-Marathon Coast 2 Coast 2015 stattfinden. Doch es kam dann alles ein bisschen anders als erwartet… Typisch Marathon eben! ;-)
Nach mehr als drei Stunden durch strömenden Regen auf der Autobahn erreichten wir Fehmarn bei strahlendem Sonnenschein. Schon im Hotel sagte man uns, dass auf der Insel einfach alles ein bisschen anders sei. Überall gießt es und auf Fehmarn scheint die Sonne? Nicht ungewöhnlich. Wir freuten uns natürlich und fuhren direkt zum Strand. Dort schauten wir uns erst einmal das Ausmaß der Planänderung an. Der Veranstalter hatte nämlich einen Tag zuvor bekannt gegeben, dass der Coast2Coast-Marathon wegen des fehlenden Windes auf den Sonntag verschoben wurde. Und als wir am Meer ankamen, war schnell klar: Gute Entscheidung! Es wehte kaum ein Lüftchen und kein Kiter war überhaupt draußen zu sehen. Dafür waren schon alle Stände und Attraktionen rund um das Event aufgebaut. Also genossen wir das spätsommerliche Wetter am Strand, bummelten über das Gelände und inspizierten den Küstenabschnitt des Fehmarn-Belts. Kaum zu glauben, das hier morgen knapp 600 Kiter gleichzeitig an den Start gehen sollten…
Doch genauso war es! Als wir am Sonntag zurück auf das Gelände kamen, wimmelte es nur so vor mutigen Kitern, deren Fans und Familien. Es war eine echte Herausforderung, sich zwischen den bunten Kites, Boards und Schnüren seinen Weg zu bahnen. Doch natürlich wollten wir erst mal direkt zum Strand und schauen, ob das Rennen wie angesagt um 11 Uhr starten würde. Nicht ganz! An diesem Morgen war der Wind so stark und böig, dass der Start des Kitesurf-Marathons im Halbstunden-Takt weiter nach hinten geschoben wurde. Die Teilnehmer taten mir schon leid, denn natürlich war es für viele der erste Marathon dieser Art und sie froren vor Aufregung und Kälte schon ganz ordentlich in ihren Neopren-Anzügen. Ich nutzte die Zeit und traf noch einmal Elias Ouahmid – meinen Interviewpartner und Schützling von Gerolsteiner in der Vorbereitung. Wir sprachen kurz, knipsten noch Fotos und ich wünschte ihm ganz viel Erfolg. Auch Elias merkte ich die Nervosität an, aber ich war mir sicher, dass er das Rennen wunderbar meistern würde. Er ist schon jetzt mit 16 Jahren ein echter Profi!
Um 12.30 Uhr war es dann endlich soweit! Die 600 Kiter durften ins Wasser und in den „Startblock“. Natürlich lief ein solcher Massenstart anders ab, als bei einem normalen Marathon der Läufer, denn dicht gedrängt konnten die Kiter schließlich nicht warten. Sie tummelten sich vielmehr halbwegs kitesurfend in der Ostsee, bis endlich der Startschuss fiel. Dann zog ein Meer an bunten Kites hinaus auf die See. Es war ein atemberaubender Anblick! Nun konnte jeder von ihnen zeigen, was er oder sie (auch viele coole Frauen waren dabei!) drauf hat, während wir Zuschauer das schöne , sonnige Wetter bei guter Chill-Out-Musik und einem Gerolsteiner Wasser am Strand genossen. Etwa eine Stunde nach dem Start wurde der Sieger erwartet. Alle waren gespannt, wer das Rennen machen würde! Und ich fieberte natürlich mit, ob Elias seinen Traum der TOP 20 erreichen konnte. Recht dicht beieinander kamen die ersten drei Kiter rein und der Gewinner des Coast 2 Coast Kitesurf-Marathons wurde Florian Gruber mit einer Wahnsinnszeit von 1:06:20h. Unter lautstarkem Applaus und dröhnender Musik fuhr er mit seinem Kite an den Strand – direkt vor meine Füße. Die Plätze 2 und 3 gingen an Jannis Maus (Deutschland) und Rolf van der Vlught (Niederlande). Den vierten Sieger bekam ich nicht mit, denn mein Blick war schon auf den weißen Gerolsteiner-Kite am Horizont gerichtet, der bereits verdammt nah an der Küste zu sehen war. Elias Ouahmid war mehr als auf TOP 10 Kurs! Am Ende kam er als Fünfter auf den Strand zugebrettert und wurde ebenso lautstark als einer der jüngsten Teilnehmer des Coast 2 Coast bejubelt! Was für ein tolles Ergebnis! Herzlichen Glückwunsch, Elias! Ich war unglaublich stolz auf ihn und auch seine Familie nahm Elias voller Freude in Empfang. Danach kam ein Kiter nach dem nächsten ins Ziel, während die ersten Drei schon fleißig Interviews gaben. Es war definitiv kein einfaches Rennen! Dort draußen soll es bis zu 2 Meter hohe Wellen und äußerst kräftigen Wind gegeben haben, der den Teilnehmern alles abverlangte! Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen mit letzten Kräften, aber überglücklich ins Ziel – genauso wie beim Marathon der Läufer!
Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt – so ist es also auch beim Kitesurfen! Der diesjährige Coast 2 Coast Marathon war trotz spontaner Umplanungen ein voller Erfolg! Sowohl die Teilnehmer als auch die Zuschauer genossen die wunderbare Kite-Atmospähre zutiefst und ich glaube, dass viele sich eine Fortsetzung im nächsten Jahr wünschen. Ich bin auf jeden Fall glücklich, dass ich dank Gerolsteiner die Chance hatte, an diesem grandiosen Wochenende dabei zu sein!! :-)