Dieses Thema liegt mir schon lange am Herzen. Ich werde so oft von Mütter gefragt: Wie schaffe ich es als vielbeschäftigte Mutter, Clean Eating und Co. in meinen Alltag zu integrieren sowie dauerhaft gesund und aktiv zu leben? Ich bin bemüht diese Frage zu beantworten, dennoch bin ich keine Mama und kann euch leider noch nicht sagen, wie Gesund leben mit Kindern und Job am besten funktioniert! Aber dafür habe ich Lucia gefunden… Sie ist mein absolutes Vorbild, wenn es um die Herausforderung eines gesunden, aktiven Lebens als Mutter, Berufstätige und Frau geht. Von Lucia dürfen wir gern lernen…in allen drei Bereichen: EAT TRAIN LOVE.
EAT TRAIN LOVE ist seit letztem Jahr eine meiner wesentlichen Inspirationsquellen. Ich jogge gerne, mache Yoga und interessiere mich für gesunde Ernährung sowie mentales Training. Deshalb war es Anfang des Jahres natürlich ein absolutes Highlight für mich, ein Personal Training mit Kristin zu machen. Es war ein toller Tag, von dem ich viel in mein Leben integriert habe. So habe ich Kristin unmittelbar zugesagt, als sie mich fragte, ob ich etwas für EAT TRAIN LOVE schreiben könnte. Mein Thema: gesund, fit und glücklich leben mit Kindern und Job. Sehr gerne, liebe Kristin, bin ich dabei: Here we go!
Vor meinen Schwangerschaften war es keine große Herausforderung, Ernährung, Sport und Meditation miteinander zu verbinden. Die höchste Hürde war vielleicht mal der innere Schweinehund, aber Zeit zum Kochen und zum Sport machen war meist ausreichend da. Mit zwei Kindern (unsere sind 3 und 5), einem Job und einem aktiven Familienleben gibt es schon ein paar Herausforderungen mehr. Vieles ist mir so wichtig: arbeiten, mit den Kindern spielen, Zeit mit meinem Mann Marco verbringen, gesund essen, Sport machen, Gitarre spielen, die Familie und Freunde sprechen, meditieren, aufräumen, den nächsten Tag vorbereiten, etc. Manchmal klappt all das und manchmal nicht, ein Phänomen, das wohl jede berufstätige Mutter kennen dürfte. Wenn es wieder ein turbulenter Tag ist, dann orientiere ich mich gerne an den Worten von Gabrielle Bernstein: „You can indeed have it all, just not all at the same time“. Aufmerksam auf Gabrielle wurde ich übrigens durch Kristin. :-) Und ich modelliere mir den Spruch frei um: Wir können alles haben, nur nicht alles an einem Tag!
Seitdem die Kinder in unserem Leben sind, ist es uns wichtiger geworden, Rituale und feste Zeiten einzuplanen – der Kinder willen und zudem, um selber aktiv und gesund zu leben. Natürlich folge ich auch meiner Intuition oder hole mir wichtigen Input aus tollen Quellen wie EAT TRAIN LOVE. Die Vorbereitungen am Abend helfen mir, den nächsten Morgen gesund zu starten. Statt im Morgentrubel schnell Toasts in den Toaster zu werfen oder Brötchen zu essen, habe ich grüne Smoothies als Energiequelle für mich entdeckt, die ich am Abend vorbereite. Mir ist gesundes Essen total wichtig und schon früh habe ich bei mir selbst die Auswirkungen des Essens auf mein Wohlbefinden und meine psychische Verfassung gespürt. Das richtige Essen kann so viel Energie geben und befriedigen. So habe ich Anfang des Jahres für mehrere Wochen keinen Industriezucker gegessen und mich fantastisch gefühlt; ich hatte mich komplett entwöhnt und seit ein paar Tagen bin ich wieder dabei.
Wir haben einen Vorwerk-Thermomix, eine Küchenmaschine die Kochen, Mixen, Mahlen, Garen und Wiegen kann. Sie kommt täglich zum Einsatz für Smoothies, Suppen, selbstgemachtes Eis, Milchreis, Brot und Kuchen u.v.m. Den Smoothie bereits am Abend vorzubereiten ist zu einem richtigen Ritual für mich geworden. Ich decke den Frühstückstisch für die Familie und befülle den Thermomix mit lauter gesunden Zutaten, wie Hanf- oder Süßlupinenpulver, Spirulina und Chlorella, Weizengras, Minze- und Spinatpulver, Acaipulver, Leinsamen, Kokosöl, Zimt, etc. Am Morgen füge ich noch frisches Obst, Gemüse und Ingwer hinzu sowie eingeweichte Chiasamen und Blütenpollen und schnell ist mein Smoothie fertig. Den habe ich dann auch komplett für mich alleine, denn diesen recht herben Smoothie mag außer mir keiner aus der Familie. Für meinen Mann und die Kinder darf es eine Spur süßer und bunter sein.
Zum Mittagessen gibt es meist Salat mit Lein- oder Olivenöl und Apfelessig für die basische Komponente. Abends essen wir gerne Gemüse mit Quinoa. Das Essen zu planen und vorzubereiten finde ich insgesamt wichtig und erleichtert den Tagesrhythmus immens. Und ich habe immer ein paar Mandeln, Walnüsse oder Cashewkerne in meiner Tasche als Zwischenmahlzeit. Auch liebe ich es, ein paar Löffel Mandelmus (am liebsten das dunkle von Rapunzel) oder Cashewmus als süße Zwischenmahlzeit zu essen.
Beim Thema Training habe ich während des Studiums Yoga, Schwimmen und Joggen als meine Sportarten ausgemacht. Besonders Yoga ist mir sehr wichtig: dieser Mix aus Bewegung, Dehnen und Spiritualität ist genau meins. Beim Joggen liebe ich es, in der Natur zu sein, am liebsten im Wald. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, jeden zweiten Tag zu Joggen oder Yoga zu machen und das klappt ganz gut. Ich brauche diese Sportarten auch, um Rückenschmerzen vorzubeugen, die ansonsten schnell bei mir auftreten können. Seit Neustem gehe ich Sonntags mit Nachbarinnen joggen. Dieses fröhliche Laufen und Reden bringt eine ganz neue Komponente ins Joggen. Ist es alleine eher meditativ für mich, ist es zu zweit oft sehr fröhlich und kurzweilig. Früher war ich zudem in einem Frankfurter Yoga-Zentrum, was jedoch nicht mehr gut in unseren Tagesrhythmus passt. Die Kündigung des Kurses kam interessanterweise genau zu dem Zeitpunkt, an dem ich EAT TRAIN LOVE entdeckte! Mit dem dynamischen Yoga-Stil von Kristin und insbesondere den HIIT Yoga Workouts trainiere ich vorwiegend abends. Ich habe zuvor das eher ruhige Hatha-Yoga gemacht und bin nunmehr totaler Fan von diesem Mix aus Workouts und Yogaübungen. Und sie sind so „Muttertauglich“, wie ich finde. Ich mache sie am liebsten direkt, nachdem die Kinder gegen 20 Uhr eingeschlafen sind. Mir gefällt, dass ich danach wieder voller Energie bin für die weiteren Aufgaben wie Aufräumen, Spülmaschine ausräumen, etc. Bei ganz wenig Zeit dauert eine Runde nur 10 Minuten, obwohl ich meist 3 Runden mache, die ja auch nur 30 Minuten dauern und danach bin ich geschwitzt, gedehnt und glücklich!
Und so komme ich zum letzten Punkt LOVE, worunter ich allgemein ein zufriedenes Leben fasse. Die Kinder fordern es ein, ganz im Hier und Jetzt, nur in der Gegenwart zu leben und das ist aus meiner Sicht ein wesentlicher Baustein zum glücklichen Leben. Und zusammen mit der Familie ganz viel zu lachen, zu toben und zu kuscheln. Für mich als Frau, Mutter, Ehefrau und Freundin ist es immer wieder eine Herausforderung, diesen Dreiklang für ausreichend Zeit mit den Kindern, mit meinem Mann und für mich (Freunde treffen, Sport, Musik, etc.) in der Balance zu halten. Ich kann nicht einfach meine Laufschuhe anziehen und losjoggen. Es ist mit Kleinkindern nur bedingt möglich, die Zeit für das, was mir wichtig ist, zu haben. Und das ist im Moment auch gut so! Alles hat seine Zeit und die Kinder werden größer und unabhängiger. Und nun bin ich mitten im Lernprozess, dass ich nicht jede Handlung oder jedes Gespräch unmittelbar unterbrechen brauche, wenn ein Kind ruft. Insbesondere für unseren Fünfjährigen möchte ich nicht immer sofort zur Verfügung stehen; ganz im Sinne von Jesper Juul: „Ein Nein ist ein Ja zu mir selbst“.
Wenn die Kinder klein sind, besteht ja eine so enge, symbiotische Beziehung zwischen Mutter und Kind und ich empfand es als großartige Erfahrung, so sehr gebraucht zu werden. Die Folge dessen war bei uns, dass unsere Tochter anfangs ausschließlich bei mir sein wollte. Mit für mich bewundernswert großem Humor und Hartnäckigkeit hat mein Mann es geschafft, dass aus unserer Tochter der größte Papa-Fan geworden ist. Mit den Kindern haben mein Mann und ich auch wieder die Dankbarkeit für uns entdeckt. Wir danken jeden Tag, dass sich diese zwei Geschöpfe uns als Eltern ausgesucht haben. Und danken für all die besonderen Momente, die wir zusammen erleben.
Ja, die Kinder sind noch recht klein und wir genießen es sehr, im Moment einfach die Größten in ihrem jungen Leben zu sein. Schon schwanger zu sein war für mich wundervoll! Was für ein Wunder, zu spüren, wie im eigenen Bauch ein Mensch heranwächst. Und dann das Kind in den Armen zu halten! Da waren wir eins mit dem Universum, und jeder kennt dieses Gefühl der absoluten Stärke und Unantastbarkeit und die ganze Welt umarmen zu können, so wie wenn man verliebt ist, in den heißersehnten Urlaub fährt, in eine neue, aufregende Stadt zieht, den Traumjob bekommt, eine zündende Idee hat oder ein großes Ziel erreicht hat. Und das ist es, wie Marianne Williamson schreibt, dass die alleinigen Probleme der Menschen sind: sich nicht mehr eins mit dem Universum/ mit Gott/ mit sich selbst zu fühlen („Das Gesetz des göttlichen Ausgleichs“).
Im Alltag fällt es mir manchmal schwer, dieses Eins-Sein zu spüren. So bin ich zum Meditieren gekommen. Dieses Loslassen vom Alltag und vom Denken der noch zu erledigenden Aufgaben und „alles Gott einfach vor die Füße werfen“ ist eine Wohltat für mich. Es gefällt es mir, am Abend den Kopf frei zu machen, um in diesem Zustand ins Bett zu gehen. Und so gehe ich nun ins Bett: dankbar für so vieles, was heute geschehen ist und glücklich, den Text fertig erstellt zu haben!