Ich gehöre zu den Menschen, denen das Abendessen sehr wichtig ist. Für mich ist es nicht nur eine Mahlzeit, sondern eher ein Ritual: ein schöner Tagesausklang, ein bisschen Beisammensein, ob mit meinem Freund oder mit guten Freunden. Besonders nach einem stressigen Tag fördert ein gutes Abendessen mein Wohlbefinden und lässt mich „runterkommen“! Seelennahrung braucht der Mensch.
Gerade in den letzten Wochen kam es aber vor, dass ich spät und oftmals mehr gegessen habe, als mir gut tat. Es war ja so lecker! Und es war ja so schön! Doch hinterher war es nicht mehr schön. Ich lag nach einem ausgiebigen, späten Essen immer mit Völlegefühl und Sodbrennen im Bett und konnte schlecht einschlafen. „Ein voller Bauch studiert nicht gern…..aber ein voller Bauch schläft auch nicht gut.“
Mit dem Phänomen des Sodbrennens haben laut Untersuchungen immer mehr Menschen zu kämpfen, ohne dass sie ernsthaft krank sind. Die Ursachen für dieses Sodbrennen liegen auf der Hand und greifen oftmals ineinander: zu spätes Essen, zu große Portionen, zu schwerverdauliche Kost, zu stressiger Lebensstil, zu wenig Zeit für die Essensaufnahme und noch einige mehr. Besonders am Abend und in der Nacht plagen wir uns dann herum.
Doch wir müssen uns klar machen: Letztendlich wird das Sodbrennen von uns selbst verursacht, wenn es keine medizinischen Ursachen gibt. Wir haben oftmals verlernt, auf unseren Körper zu hören und ihm das richtige Essen in den richtigen Mengen und zu der richtigen Zeit zu geben, damit es ihm gut geht. Außerdem steuert unser vegetatives Nervensystem wohl zu einem großen Teil die Produktion unserer Magensäure. Stress und psychische Belastungen steigern die Produktion, denn wir haben ja „viel zu verdauen“ von einem stressigen Tag und fördern damit das Sodbrennen.
Was können wir gegen Sodbrennen tun?
Dabei sollten wir jedoch darauf achten, dass die letzte Mahlzeit des Tages nicht zu spät eingenommen wird. Mein Arzt sagte mir damals, als ich noch stärker damit zu tun hatte, dass ich nach 18 Uhr nichts mehr essen soll. Dies ist aber oft nicht wirklich umsetzbar für Berufstätige wie mich. Doch wenn schon später zu Abend gegessen wird, dann sollte es nur leichte Kost sein. Hier war für mich auch ein bisschen Ausprobieren angesagt. Ich dachte früher nämlich immer, dass Salat und Obst am Abend sehr schwer verdaulich seien, doch ich komme damit wunderbar klar und esse abends gern mal etwas kleines Frisches. Aber ich koche mir auch öfter ein bisschen Gemüse mit Tofu, Süßkartoffel etc. oder bereite mir eine Gemüsesuppe zu. Frische Zutaten wie Obst und Gemüse haben den Vorteil, dass sie von unseren Mägen schnell verdaut werden, so dass sich unser Verdauungssystem nicht auch noch nachts damit beschäftigen muss. Darüber hinaus verzichte ich nach Möglichkeit am Abend auf viele Kohlenhydrate und tierische Lebensmittel, da diese mir eher schwer im Magen liegen.
Doch kleine Mahlzeiten zubereiten ist nicht alles, um Sodbrennen zu vermeiden. Für uns ist es genauso wichtig die richtige Einstellung zum Essen zu entwickeln und unsere Mahlzeiten bewusst zu uns zu nehmen. Schnell beim Fernsehen heruntergeschlungen kann uns unser Essen doch gar nicht gut tun! Es heißt nicht umsonst „Mahl-Zeit“. Unser Essen hat während des Essens unsere voller Aufmerksamkeit verdient! Daher sollten wir uns auch am Abend noch einmal wenigstens 15 Minuten Zeit nehmen, unsere letzte Mahlzeit des Tages sorgsam zubereiten und sie ganz bewusst genießen….jeden Bissen einzeln…am Besten mit geschlossenen Augen! Ist das nicht eine schöne Vorstellung? Probiert es auch mal aus!
Ich habe jetzt wieder angefangen, mir jeden Abend – auch nach einem langen Arbeitstag – ein schönes kleines Gericht zu zaubern, mit den Sachen, die mir und meinem Körper gut tun und zelebriere den Feierabend mit dieser liebevoll angerichteten Portion. Mehr Nahrung braucht meine Seele doch eigentlich gar nicht. :-)