Vor einigen Tagen noch surfte ich bei 27 Grad und herrlichem Sonnenschein am Sotavento Beach von Fuerteventura. Jetzt sind meine besten Freunde warme Winterboots und mein kuscheliger Schal. Kalt ist es draußen geworden! Ähnliche Veränderungen erlebe ich derzeit natürlich auch in meinen Essgewohnheiten und bevorzugten Lebensmitteln. Während ich im Süden morgens gern mein kaltes Oatmeal mit Ananas und Papaya gegessen habe, kann mein morgendliches Porridge hier nicht warm genug sein und muss definitiv eine ordentliche Prise Zimt für die innere Wärme enthalten.
Meine Tipps für deine cleane Ernährung im Winter
Bei diesem absoluten Kontrast ist mir eine schöne Idee gekommen: Warum nicht mal einen Blogpost mit meinen persönlichen Tipps für Clean Eating im Winter schreiben?! Schließlich werde ich in puncto Saisonalität und Regionalität auch häufig danach gefragt.
- Welche Lebensmittel passen gut in den Winter?
- Was kann ich im Winter typisch aus der Region essen?
- Und wie passe ich mein Clean Eating im Winter an, um trotzdem noch möglichst frisch und saisonal zu essen?
Aus diesen Gedanken und Überlegungen ist der heutige Blogpost entstanden. Lass dich gern inspirieren! Ich glaube, der ein und andere Tipp ist definitiv für dich dabei!
Welche Nahrungsmittel gehören im Winter zum Clean Eating? Was hat Saison?
Clean Eating lebt nun einmal von der Frische und der Saisonalität. Daher finde ich es auch unheimlich gut, mich selbst im Winter – wo deutlich weniger bei uns wächst – nach dem Saisonkalender zu ernähren. Es muss ja nicht zu 100% saisonal sein!
Früher dachte ich aber immer, dass es im Winter kaum frische, gesunde Nahrungsmittel aus der Region gäbe. Meine Favoriten kamen eher aus Fernost und Übersee. Doch mit der Zeit bin ich immer offener für die wahren Schätzen aus dem Herbst und Winter geworden, die wir auch hier bei uns noch auf dem Markt, im Bioladen oder sogar aus dem eigenen Garten beziehen können.
Kürbis
Ja, ich gebe es zu: Eigentlich ist Kürbis kein klassisches Wintergemüse mehr. Doch haarscharf am Rande von Herbst zu Winter kann ich ihn ruhig noch mal aufzählen. Denn gerade der Butternusskürbis oder der Hokkaidokürbis lassen sich sehr lange gut in der Clean Eating Küche verwenden und sind sehr vielseitig einsetzbar!
Grünkohl
Ich liebe Grünkohl! Schon seit ich ein Kind bin und in den Genuss der deftigen Zubereitung meiner Oma kam, bin ich ein Grünkohl-Fan. Besonders freut es mich, dass er direkt hier aus meiner Region stammt. Und die letzten Jahre haben wir sogar eigenen Grünkohl im Garten angebaut. Funktioniert super – den ganzen Winter über! Für mich gehört Grünkohl aber nicht nur in den Kochtopf, sondern auch mit etwas Salz und Olivenöl bestrichen aufs Backblech oder aber direkt in den Grünen Smoothie. Rezeptideen sammle ich gleich weiter unten.
Wirsingkohl
Wenn wir schon bei Kohl sind, dann darf der Wirsingkohl nicht fehlen. Vor ein paar Jahren hatte ich gar keine Verwendung dafür. Mittlerweile ist er aus meiner Winterküche nicht mehr wegzudenken. Ich koche sehr gern mit Wirsingkohl und probiere auch immer mal neue Gerichte aus. Ein paar Rezepttipps habe ich unten für dich.
Topinambur, Schwarzwurzel und Pastinake
Dieses tolle Trio fasse ich einmal zusammen, weil sie für mich geschmacklich in dieselbe Ecke gehören. Es sind alles winterliche Wurzelgemüsesorten, mit denen du viel Schmackhaftes zaubern kannst. Gern mache ich zum Beispiel aus Wurzelgemüse in Kombination mit Kartoffeln eine wärmende Suppe oder auch einfach ein leckeres Ofengemüse aus der Auflaufform. Probier es einfach mal aus und wage dich an die eher selten in der Küche verwendeten, aber durchaus heimischen Klassiker heran.
Rote Beete
Obwohl in vielen Saisonkalendern schon im Herbst ihre Saison ausläuft, kann ich aus eigener Erfahrung durchaus anderes bestätigen. Ich baue bei den milden Wintern hier in Norddeutschland Rote Beete bis weit in den Dezember erfolgreich an. Mit Rote Beete lassen sich einige tolle Gerichte kreieren. Außerdem macht sie sich farblich prima im Detox-Saft oder aber ihre grünen Blätter im Smoothie.
Rosenkohl
Last but not least darf natürlich beim Wintergemüse auch der Rosenkohl nicht fehlen. Für mich ist Rosenkohl immer ein ganz besonderes Gemüse, dann ich verbinde ihn mit Festlichkeit. Du kannst Rosenkohl natürlich normal in Wasser kochen, dampfgaren oder sogar in der Pfanne goldbraun anbraten (mein Favorit!). Auch hierzu verlinke ich unten gern ein paar Rezeptideen.
Äpfel und Birnen
In Sachen Obst sieht es im Herbst und Winter natürlich etwas mauer aus als im Hochsommer. Doch zum einen kannst du frisches Obst aus dem Sommer prima einkochen und zum anderen finden wir mit Äpfeln und Birnen definitiv auch schmackhaftes und vor allem vielseitig einsetzbares Obst. Ob pur, im Oatmeal, beim Backen, für das Dessert oder gar direkt im Hauptgericht – Äpfel und Birnen passen überall gut dazu!
Chicorée, Endiviensalat, Feldsalat und Portulak
Bei den typischen Wintersalatsorten musste ich selbst erst einmal recherchieren, denn mein angebauter Salat im Garten sieht leider nicht mehr so schön für den Winter aus. Doch tatsächlich gibt es auch mindestens 4 Salatsorten für den Winter, die hier sogar erst ihre Hochsaison haben! Ich spreche von Chicorée, Endiviensalat, Feldsalat und Portulak, wovon Feldsalat mit Sicherheit der bekannteste ist. Ab und zu kommen auch noch die Grünen Blätter der Roten Beete hinzu, wie ich oben schon erwähnt habe, denn auch sie nutze ich gern für Salate. Geschmacklich sind sie recht intensiv, aber dafür herrlich einfach einzusetzen.
Typische Winterrezepte im Clean Eating
Selbstverständlich ist die nächste Frage nach meiner Vorstellung naheliegend: Was koche ich denn nun mit den ganzen Winterlebensmitteln Schönes? Wie versprochen verlinke ich dir an dieser Stelle nun eine Vielzahl an tollen Wintergerichten – sowohl für das Porridge am Morgen über den Wintersalat oder die wärmende Suppe, über das Hauptgericht bis hin zum Kuchen oder Dessert ist einiges für dich dabei.
Clean Eating Frühstück
- Gute-Laune-Oatmeal für den Winter
- Scharfes Orangen-Ingwer-Oatmeal
- Ayurvedisch inspiriertes Oatmeal (sehr wärmend!)
- Amaranth-Brei mit gedünsteten Vanille-Birnen
- Overnight Oats mit Granatapfel und Birne
Suppen, Salate und Snacks
- Exotischer Grünkohl-Salat
- Grünkohl-Chips
- Vegane Kürbis-Süßkartoffel-Suppe
- Kichererbsen-Lauch-Suppe
- Kürbisspalten aus dem Ofen
- Rotkohl-Salat mit Orangen
Clean Eating Hauptgerichte
- Rote Beete Gnocci mit Rosenkohl
- Veganer Rote-Beete-Burger
- Wirsingrouladen mit Nussfüllung
- Grünkohl-Taboulé
- Wirsing-Kartoffelpfanne mit Haselnüssen
- Kürbislasagne mit Spinat und Salbei
- Pastinaken-Reibeküchlein mit Joghurt-Dip
Dessert, Kekse und Kuchen
- Goldene Milch
- Rosmarin-Heidesand
- Apfel-Möhren-Kuchen
- Cleane Kokos-Makronen
- Orangen-Ingwer-Cookies
- Haferflockenauflauf mit Erdnussbutter
- Cleaner Bratapfel
Was gehört noch zum Clean Eating im Winter?
Jetzt wo du die typischen saisonalen Nahrungsmittel im Winter und einige passende Rezeptinspirationen sowohl von EAT TRAIN LOVE als auch von anderen Seiten kennst, möchte ich abschließend auf einige nicht saisonale / regionale Lebensmittel und Essgewohnheiten eingehen, die für mich ebenfalls in den Winter gehören.
Zitrusfrüchte
Natürlich haben im Winter auch die Zitrusfrüchte Saison – auch wenn sie leider nicht aus unserer oder zumindest meiner Region stammen. (Lucky one, wenn du im Süden wohnen solltest… :-)). Ich esse und koche im Winter super gern mit Orangen und Zitrone. Angefangen von meinem heißen Zitronenwasser mit Cayennepfeffer am Morgen bis hin zum Orangen-Milchreis.
Nüsse
Einige Nüssen sind natürlich regional – wie etwa Haselnüsse oder Walnüsse. Aber viele stammen auch aus der ganzen Welt. Besonders im Winter können wir die gesunden Fette aus den natürlichen, unbehandelten Nüssen gut gebrauchen. Meine Favoriten sind Cashewnüsse, Haselnüsse, Walnüsse (nur wenige) und Paranüsse.
Ingwer und Kurkuma
Ingwer und Kurkuma dürfen eigentlich nie fehlen, aber besonders im Winter möchte ich nicht auf sie verzichten. Ich bilde mir ein, dass ich besonders durch ihren Verzehr so gut wie nie von Erkältungen oder Grippe geplagt bin. Ingwer kommt bei mir sowohl in den Mixer als auch in den Entsafter für meine frischen Säfte und Smoothies. Aber auch ein frisches Scheibchen Ingwer im Tee ist großartig!
Kurkuma bekomme ich hier meist nur als Pulver. Doch auch dabei achte ich auf gute Qualität. Ab und an bringe ich mir jedoch mal frischen Kurkuma mit und dann schmeckt die Goldene Milch gleich noch besser!
Roher Kakao
Kakao und Winter gehören einfach zusammen. Natürlich passt roher Kakao aber eigentlich immer! Ich zaubere mir im Winter gern einen leckeren Kakao mit rohem Kakaopulver, Zimt und Nussmilch. Gleichzeitig gebe ich immer ein wenig vom Kakaopulver in mein morgendliches Oatmeal. Das wärmt schön und macht gute Laune!
Gewürze
Mein letzter Tipp für das Clean Eating im Winter lautet: Verwende mehr Gewürze im Winter! Damit meine ich nicht die Klassiker wie Salz und Pfeffer, sondern mehr die Exoten wie Kurkuma, Koriander, Vanille, Zimt, Kardamom und so weiter. Ich habe mich hier ganz besonders in der ayurvedischen Küche inspirieren lassen. Viele der genannten Gewürze haben eine tolle wärmende Wirkung, was uns im Winter extrem gut tut. Also: Lass dich ebenfalls aus dem Ayurveda inspirieren und sei mutig!
Damit schließe ich meinen Beitrag zum Clean Eating im Winter. Du hast nun typische Winterrezepte, Winterlebensmittel und sonstige winterliche Inspirationen auf einen Blick kennengelernt und wirfst spätestens jetzt deinen Glaubenssatz über Bord: „Im Winter kann ich nichts Frisches kochen!“ Genau dieser hatte mich wie gesagt lange Zeit verfolgt. Probier einmal all die herrlichen Nahrungsmittel des Winters aus und teile auch gern deine Rezeptinspirationen in den Kommentaren. Ich freue mich darauf! :-)
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