Ihr habt euch sicherlich schon gefragt, wann endlich mein Urlaubsbericht folgt. Ich bin ja jetzt immerhin schon eine Woche wieder daheim…Aber in der letzten Woche lag so viel an und es ist gar nicht einfach nach einer so schönen Reise wieder in den Alltag zurückzufinden. Jetzt möchte ich euch aber erzählen, wie der Urlaub war und was wir erlebt haben.
Das Fazit kann ich gleich mal vorweg nehmen: Der Urlaub war grandios! Obwohl ich jetzt schon das 10. Mal auf Mallorca war (als Kind sehr oft mit meinen Eltern) habe ich die Insel jetzt erst so richtig kennengelernt. Mit meinen Eltern bin ich damals zwar auch sehr viel mit dem Auto unterwegs gewesen, aber als Kind hat man noch kein Auge für die schöne Landschaft. In diesem Urlaub habe ich mich von Anfang an auf der Insel zuhause gefühlt. Das lag vor allem an unserem tollen Fincahotel und dessen liebevollem Betrieb! Außerdem konnten wir uns jeden Tag einfach das anschauen, auf was wir Lust hatten. Wir musste nicht groß planen, sondern sind nach dem Frühstück einfach dorthin gefahren, was uns gerade im Reiseführer etc. am meisten angelächelt hat. Insgesamt sind wir in den 8 Tagen circa 1400km gefahren. Das ist sehr viel! Doch dementsprechend haben wir auch unheimlich viel gesehen!
Wo haben wir gewohnt?
Wir haben uns, weil wir gern einen Individualurlaub fernab von großen Hotels und anderen Touristen machen wollten, in einem kleinen Fincahotel namens Can Bessol eingemietet. Es liegt im Südosten der Insel in S’Horta. Im Laufe unserer Recherche bin ich durch Zufall darauf gestoßen und es war absolut die richtige Wahl! Besser hätten wir es nicht treffen können. Gleich als wir angekommen sind, wurden wir von unserem Wirt Jaume super freundlich begrüßt und wir hatten gleich das Gefühl, auf Can Bessol zuhause zu sein. Unser Doppelzimmer war liebevoll mallorquinisch eingerichtet, sauber und hatte einen separaten Eingang mit kleiner Terrasse zum Garten hin. Das Anwesen ist ein alter Familienbesitz von Jaumes Eltern, der zum „Agroturisme“ umfunktioniert wurde. 6 Gäste-Parteien können dort gleichzeitig wohnen und es war auch voll belegt, aber von den anderen Gästen hat man, wenn man nicht wollte, kaum was mitbekommen. Der Garten und der Pool waren wunderschön und absolut super gepflegt. Tiere gab es dort auch. Hühner, Schweine, Schildkröten und natürlich eine Katze! Mit der habe ich mich gleich angefreundet! :-) Das Highlight am Morgen war jedes Mal das Frühstück, welches von Jaume und seiner Familie für uns Gäste jeden Morgen frisch zubereitet wurde. Es gab alles, was das Herz begehrt: frisches Brot, Baguette, Ziegenkäse, hausgeschlachtete Wurst, Gemüse und Obst aus dem Garten, kleine Leckereien aus der Bäckerei und frisch gepressten Orangensaft! Mjam! Ich hätte den ganzen Tag dort essen können, so lecker war das! So hatten wir jeden Tag eine gute Grundlage, um in den Tag zu starten. Des Weiteren veranstaltet Jaume einmal in der Woche ein Dinner für die Gäste im Innenhof der Finca. Die Familie kocht dann typisch mallorquinisches Essen nach alten Rezepten. Bei unserem Dinner gab es neben den warmen und kalten Tapas vorweg ein „Tumbet“. Das ist eine Art Gemüseauflauf mit Schweinefleisch aus dem Tontopf. Sehr köstlich! Wir wurden also bestens versorgt auf Can Bessol, mit allem, was wir wollten.
Was haben wir alles gesehen?
Eigentlich möchte ich sagen: Alles! Aber das stimmt nicht ganz. Doch haben wir in der kurzen Zeit wirklich super viel besucht!
Tag 1:
Am Ankunftstag waren wir ganz schön kaputt von der anstrengenden Reise. Im Grunde haben wir ja gar nicht richtig geschlafen, weil wir schon morgens um 5.50 Uhr von Berlin geflogen sind, was gute 2,5 Stunden von unserem Wohnort entfernt liegt. Dafür hatten wir aber noch den ganzen ersten Tag vor uns, als wir gegen 11 Uhr bei unserem Hotel waren. Daher haben wir nur kurz unsere Sachen ausgepackt (Ja, natürlich habe ich wieder zuviel mitgenommen! *g*) und sind losgedüst. Wir haben uns erst einmal „nur“ die Gegend um uns herum per Auto angeschaut, also Felanitx, Manacor, Santanyi und natürlich die Küste. Bis zum Meer waren es von Can Bessol aus nur gute 2-3 km. Das war natürlich super! Außerdem hatten wir eine der schönsten Badebuchten bei uns, die Cala Sa Nau. Abends sind wir dann noch in einem tollen Restaurant, welches wir unterwegs gefunden haben, essen gegangen.
Tag 2:
Gestartet sind wir mit einem Besuch auf dem Markt von Santanyi. Wir hatten uns nämlich vorgenommen, dass wir uns – wenn möglich – jeden Tag frisches Obst und Nüsse vom Markt holen, die wir unterwegs verzehren können. Das hat auch prima funktioniert! Der Markt von Santanyi war super schön, klein und übersichtlich. Dann sind wir über Palma, wo wir noch mal den Leihwagen getauscht haben, in den Nordwesten der Insel gefahren – nach Valldemossa. Der Ort von Chopin! Valldemossa ist super schön angelegt und man kann dort herrlich im Café sitzen. Das haben wir auch gemacht! Bei einem Cafe Cortado und einem Stück Mandelkuchen haben wir Postkarten geschrieben! Von Valldemossa sind wir über Banyalbufar und Andraitx an der Küste entlang zurück nach S’Horta gefahren. Der Tag war herrlich! Aber man hat auch gleich gesehen, wieviel Zeit einen die Serpentinen-Fahrerei in den Bergen der Tramuntana kostet.
Tag 3:
Am dritten Tag haben wir dann den Norden der Insel abgeklappert. Wir sind erst auf dem Markt in Pollenca gewesen und dann auf den hohen Berg mit der kleinen Kapelle gestiegen (365 Stufen). Der Ausblick von dort oben war traumhaft! Von Pollenca sind wir über Port de Pollenca weiter nach Alcudia gefahren und haben uns da den alten Stadtkern angeschaut. Es war ganz schön warm in den Städten. Puh! Dafür war das Meer umso erfrischender!
Tag 4:
An diesem Tag wollten wir mal nicht so weit fahren und sind nur bis Cala Ratjada hoch gefahren. Zuerst waren wir aber auf dem Markt in Arta und bei der Festung. Hier hatten wir wieder einen tollen Ausblick auf das umliegende Land und sogar bis zum Meer! In Cala Ratjada wollte ich unbedingt zum Strand Cala Aguila oder auch Cala Guya. Hier hatte ich früher schon mal mit meinen Eltern Urlaub gemacht und den Strand hatte ich als so wunderschön in Erinnerung! Was sich in rund 12 Jahren tun kann, ist echt erstaunlich! Wir sind an dem bewirtschafteten Ende des Strandes angekommen und es herrschte die reinste Ballermann-Stimmung. Nur Sauf-Touris dort! Enttäuscht sind wir bis zum anderen, unbewirtschafteten Ende der Cala Aguila gegangen und da sah es zumindest noch so schön aus, wie ich es in Erinnerung hatte…
Abends hatten wir dann schon Bergfest und sind im Hafen von Porto Colom schick Paella essen gegangen.
Tag 5:
Mittlerweile tat mir unsere kleine Hauskatze so leid, dass wir ihr im Supermarkt Trockenfutter gekauft haben. Sie war so dürr, dass man jede Rippe spüren konnte. Das wollte ich zumindest in den verbleibenden Tagen ein wenig ändern. (Ist mir, glaube ich, auch gelungen!)
Am fünften Tag waren wir dann in Palma. Es war eine große Herausforderung dort einen Parkplatz zu bekommen, den man später auch noch wiederfindet, aber wir haben auch das gemeistert. In Palma selbst war ich auch schon einige Male und hatte es noch sehr gut in Erinnerung. Wir haben uns erst die Kathedrale La Seu und den umliegenden Park angeschaut und sind dann ein bisschen durch die Stadt gebummelt. Richtig cool, fand ich das klassische Konzert und die Capoeira-Vorführung, welche mitten in der Stadt stattfanden und wir spontan gesehen haben. Palma muss man bei einer Reise nach Mallorca auf jeden Fall gesehen haben!
Tag 6:
Den sechsten Tag haben wir mit dem Marktbesuch in Sineu begonnen. DER Markt schlechthin! Er findet immer mittwochs statt und zieht sowohl Einheimische als auch Touristen magisch an. Auf dem Markt werden auch Tiere verkauft, die mir echt leid taten in ihren winzigen Käfigen bei der starken Hitze. :-( Ansonsten war der Markt sehr voll und wir haben dieses Mal mit Mühe unsere Einkäufe zusammenbekommen. Von Sineu sind wir weiter nach Sa Calobra zum Torrent de Pareis. „Das große grüne Tal“ wie ich es als Kind genannt habe. Diese Schlucht ist echt beeindruckend, auch wenn sie am Sommeranfang schon nicht mehr so grün ist wie im Frühjahr. Man gelangt über einen Weg am Meer dorthin, der auf den letzten Metern durch 2 Höhlentunnel führt, und auf einmal steht man in einem riesigen Tal mit wahnsinnig hohen Felswänden links und rechts. WOW! Der Weg nach Sa Calobra ist der schwierigste auf Mallorca. Es geht über sehr enge, zum Teil einspurige Straßen in die Schlucht. Doch der Besuch lohnt sich auf jeden Fall!
Tag 7:
Endlich mal ein Strandtag! :-) Nachdem wir soviel gesehen haben, wollten wir uns mal einen Tag Ruhe gönnen und die Buchten bei uns im Südosten der Insel abfahren. Wir waren beim Naturstrand Es Trenc! Eine ganz große Enttäuschung kann ich nur sagen (meterhohe Seetankberge, aber Liegen für 15€ vermieten!). Danach haben wir die Cala Mitjana in der Nähe von S’Horta besucht. Wir mussten das Auto an der Straße stehen lassen und noch mal gute 1,5 km zu Fuß gehen, aber der Weg hat sich gelohnt. Eine süße, kleine Bucht mit kristallklarem Meer fast für uns allein! Am liebsten hätten wir auch noch die Cala Magraner besucht, weil dort sogar ein Klettergebiet direkt am Meer liegt, aber das haben wir leider nicht mehr geschafft!
Tag 8:
Am letzten richtigen Tag sind wir noch mal in den Nordwesten gefahren…wieder rauf in die Berge! Dort haben wir uns das Bergdorf Deia, die Stadt Soller und das „Treppendorf“ Fornalutx angeschaut. Mit dem roten Blitz – der nostalgischen Straßenbahn – sind wir nicht gefahren. Das war uns einfach zu teuer! Daher sind wir viel zu Fuß abgelaufen. An diesem Tag war es sehr heiß! 37°C auf dem Marktplatz in Soller! Aber wir haben immer viel unterwegs getrunken. Soller und besonders Fornalutx sind auf jeden Fall einen Besuch wert! Zwei tolle mallorquinische Orte!
Tag 9:
Unser Abreisetag. Wir haben noch einmal richtig ausgiebig gefrühstückt und anschließend unsere Koffer gepackt. Da wir erst abends geflogen sind, hatten wir noch richtig viel Zeit. Vormittags haben wir uns auf dem mittelalterlichen Markt in Santanyi vergnügt. Ein toller Tipp! Und nachmittags saßen wir noch ein bisschen am Pool und haben den Urlaub ausklingen lassen. Es war wirklich perfekt! Wir werden die Finca Can Bessol auf jeden Fall noch einmal besuchen! Dafür war es einfach zu schön dort! Außerdem haben wir eben noch nicht alles von Mallorca erkundet. :-)
Eine blöde Sachen hatten wir dann zum Abschluss unserer Reise auch noch, aber das möchte ich nur ganz kurz thematisieren. Bitte fliegt niemals mit EasyJet! Eine Katastrophe! Für 2 Kilo Übergepäck haben wir 24€ nachgezahlt. Außerdem hatten wir 2 Stunden Verspätung und haben im Flugzeug selbst nicht mal als kleine Wiedergutmachung ein Getränk bekommen. Uns wird die Fluggesellschaft nicht wiedersehen! Aber dieses blöde Erlebnis hat unsere Urlaubsfreude nicht getrübt! Dafür waren die 8 Tage vor Ort viel zu schön!
Jetzt habe ich euch viel berichtet und viele, viele Fotos gezeigt. Mein Fazit hatte ich ja bereits vorangestellt. Ich kann euch Mallorca weit ab von den Bettenburgen nur empfehlen! Wenn ihr mehr zu unserer Reise wissen wollt, dann mailt mir gern.
Als Reiseführer für Mallorca kann ich unbedingt folgende Bücher empfehlen:
- Mallorca von Thomas Schröder: Sehr schöner Überblick über die Insel mit tollen Tipps für Strände, Restaurants und Cafés!
- 111 Orte auf Mallorca, die man gesehen haben muss: Viele schöne Geheimtipps auf der Insel!
- Gebrauchsanweisung für Mallorca: Sehr schönes Buch, um ein Verständnis für die mallorquinische Lebensweise zu gewinnen.