Ich habe mir etwas überlegt, wie ich mit meiner meinem Perfektionismus besser umgehen lerne. Die Idee kam mir vor ein paar Tagen spontan, als ich schon im Bett lag.

Ich möchte auf meinem Blog kleine Lektionen dazu posten, die ich für mich selbst anwende. Ich mache mir nämlich zur Zeit einige Gedanken dazu, wie ich mein Leben, meinen Alltag etwas entperfektionieren kann und zufriedener werde. Die Lektionen helfen mir, das Wissen stärker zu verinnerlichen und vielleicht sind sie für euch auch eine Anregung.

erbsenzaehlen

Also auf zur Lektion 1…Dazu kam mir gestern folgender Gedanke:

Mache dir am Ende des Tages bewusst, was du geschafft hast! Nicht, was du nicht erledigen konntest.

Ein toller Gedanke, finde ich! Ich ertappe mich nämlich immer wieder dabei, dass ich am Abend eher darüber nachdenke, was ich nicht geschafft habe. „Mist, du hast dir vorgenommen, heute zu bügeln oder zum Sport zu gehen. Hast du wieder nicht gemacht!“ Diese Gedankengänge kennt ihr sicher auch. Auf Dauer unterhöhlen sie ganz langsam unser Selbstbewusstsein. Denn wir führen uns damit täglich vor Augen, dass wir Versager sind, weil wir wieder nicht alles geschafft haben. Dagegen machen wir uns selten bewusst, was wir von unserer langen Tagesliste geschafft haben. Ebenso wenig überdenken wir, ob die gemachten Pläne nicht etwas zu hochgesteckt waren. Aber dies ist eine andere Baustelle.

Ein Beispiel: Den einen Abend bin ich zu Bett gegangen und lag dort mit einem gemischten Gefühl: „Hm, du wolltest eigentlich noch ein bisschen lesen. Und aufgeräumt hast du auch nicht mehr.“ Da habe ich mir gesagt: „STOP! Jetzt überleg dir mal, was du an diesem Tag alles gemacht hast.“

Ich habe mir morgens leckeres Frühstück zubereitet.
Ich habe morgens meditiert.
Ich habe auf der Arbeit viel geschafft.
Ich bin mit dem Cabrio offen nach Hause gefahren.
Ich habe nach der Arbeit eine ganz liebe, alte Kollegen wiedergetroffen und mit ihr Kaffee auf unserer Dachterrasse getrunken.
Ich habe ein Bodyrock-Workout gemacht.
Ich habe Bankkrams erledigt.
Ich war laufen.
Ich habe meine Post aus der Packstation geholt.
Ich habe meinen Mixer gründlich gesäubert.
Ich habe mir einen grünen Smoothie und einen Matcha Latte gemacht
Ich habe mit meinen Eltern telefoniert.
Ich habe mit Katerchen gekuschelt.
Und ich saß draußen.

Als ich mir das vor Augen geführt habe, da hat sich mein Gefühl auf einmal geändert. Ich dachte: „Wow, was du alles gemacht hast. Und das obwohl es ein normaler Arbeitstag war!“ Insbesondere habe ich mich in diesem Moment noch einmal an den tollen Dingen des Tages erfreut, z.B. an meinem Matcha Latte oder an meinem Treffen mit meiner Kollegin.

Es ist also bei uns Perfektionisten meistens „nur“ eine Sache der Selbsteinschätzung. Ähnlich wie: Ist das Glas halb voll oder halb leer. Diese Einschätzung entscheidet dann darüber, wie wir uns fühlen. Entweder als Versager, weil wir eine Sache von 20 Dingen, die wir uns vorgenommen haben, nicht gemacht haben, oder als Glückspilz, weil wir so einen tollen, effektiven Tag hatten. Wir entscheiden selbst!

Eine sehr gute Idee dies umzusetzen, ist in meinen Augen ein sogenanntes Dankbarkeits- oder Freu-dich-Tagebuch zu führen. Schreibe jeden Abend 3 Dinge auf, die dir besonders an dem Tag gefallen haben. Das hilft dir, am Abend positiv zu denken und den Tag auch so abzuschließen.

Ein solches Büchlein habe ich mal angefangen. Ich nehme mir daher vor, nun abends öfter wieder über die positiven Dinge am Tag nachzudenken und mir vor Augen zu führen, was ich geschafft habe. Insbesondere dann wenn ich negativ denke. Vielleicht wäre das auch was für euch, meine lieben Mit-Perfektionisten unter euch?! :-)