Ich bin wahrlich kein Langschläfer, aber laufen gehen quasi vor dem Aufstehen hätte ich mir nie für mich erträumt. Schuld daran ist ein Buch, mit einem seltsamen Titel: Warum laufen erfolgreich macht und Grünkernbratlinge nicht.

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Ich habe es mir aus Neugier gekauft und war sehr gespannt nach den vielen positiven Rezensionen. Das Buch war klasse! Es hat mir als kompletter Lauf-Neuanfänger einen Weg gezeigt, wie ich in das bis dato große „Mysterium“ des Laufens eintauchen kann. Und das am frühen Morgen!
Das Beste an dem Buch war, dass es insbesondere das erste Lauferlebnis haarklein mit all den Gedanken, die einem vorher in den Kopf kommen, beschreibt.

Du stellst den Wecker morgen eine halbe Stunde eher als gewöhnlich. Du ziehst deine Laufsachen an, die du dir am Abend vorher rausgelegt hast. Du schlüpfst in die Schuhe. Du schnappst dir deinen Haustürschlüssel und trittst nach draußen. Die Luft ist angenehm frisch, die Vögel zwitschern und die Straße ist leer. Sie gehört ganz dir. Du beginnst zu laufen, ganz in deinem Tempo. Die Sonne krabbelt hinter den Häusern hervor. Jeder Schritt ist etwas Besonderes. Und als du wieder zuhause ankommst, fühlst du dich erschöpft, aber wie ein König!

So oder so ähnlich skizziert Matthias Marquardt das erste Lauferlebnis. Die Beschreibung hat mich so sehr mitgenommen, dass ich gleich nach dem Lesen den Entschluss gefasst habe, es auszuprobieren. Ich habe mir nächsten Tag den Wecker früher gestellt und bin laufen gegangen!
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Das ist jetzt gut ein Jahr her und ich bin immer noch fasziniert davon! Letztes Jahr war ich nach dem Lesen des Buchs jeden zweiten Tag ein Early Bird! Dann kam der Winter und ich habe pausiert. In diesem Jahr hatte ich das Wahnsinnsgefühl leider schon fast wieder vergessen, bis ich letzten Freitag durch Zufall eine halbe Stunde vor dem Weckerklingeln aufgewacht bin. Die Sonne schien durch die Schlitze unserer Jalousie und da wusste ich, dass ich wieder laufen will.

Also bin ich in meine Laufsachen und meine Schuhe geschlüpft und draußen losgelaufen. Bereits auf dem Weg in den Park hatte ich ein Grinsen auf dem Gesicht. Die Sonne hat mich angelacht, die Luft war schön frisch und kühl. Ich habe mich wohlgefühlt und war sofort wach. So bin ich meine Runde gelaufen. 20 Minuten pures Vergnügen!
Ich habe sogar kleine Entchen mit der Mutter-Ente gesehen und mich tierisch darüber gefreut. Als ich nach Hause kam, bin ich überglücklich in die Dusche gestiegen und habe fast kalt (nicht warm wie üblich) das Wasser auf mich runterplätschern lassen.

Morgens in der Frühe zu laufen, ist eines der schönsten Rituale in meinem Leben. Das habe ich mit diesem einen Mal wieder gespürt. Es ist so großartig! Es passt zu mir!

Na, wer stellt morgen früh den Wecker? ;-)