Die Frage aller Fragen rund um Yoga. Ich bekomme sie sehr häufig in Kommentaren und Emails gestellt, so dass es definitiv Zeit wird, meine Gedanken und Ideen zu meinen Yoga-Tipps für Anfänger einmal auf den Punkt zu bringen. Ich wünsche mir, dass dieser Post euch mehr Klarheit und Mut für euren persönlichen Weg zum Yoga gibt. Denn eines kann ich vorweg nehmen: So viele Wege es nach Rom gibt, so viele Wege existieren auch zum Yoga. Den richtigen Weg gibt es sowieso nicht. Wichtig ist nur, dass ihr langsam beginnt und mit Neugier und Offenheit an die Sache herangeht. Sechs Wege zum Yoga schauen wir uns nun gemeinsam an.
Yoga-DVD und Videos
Es gibt unzählige Yoga DVDs und Videos im Angebot. Zu fast jedem Yogastil könnt ihr eine DVD kaufen, ein kostenloses Video auf Youtube & Co. ausprobieren oder sogar Mitglied in einem Online-Yogastudio werden. Die Vielfalt ist riesig! Dies sehe ich als entscheidenden Vorteil für Anfänger. Einfach mal locker ausprobieren, hier hineinschnuppern, dort eintauchen und dann erst schauen, was euch besonders gut gefällt. Die meisten Yoga-DVDs und Videos sind einfach aufgebaut und für Einsteiger gut geeignet. Ihr kommt schnell in die Praxis hinein (meist reine Asanas = Körperübungen) und könnt nach einigen Malen schon selbstständig die gezeigte Abfolge nachturnen, ohne ständig auf den Bildschirm zu schauen. Natürlich müsst ihr jedoch beim Home-Training gut aufpassen, dass ihr die Übungen wie gezeigt ausführt und keine falschen Körperhaltungen einnehmt. Dies ist für mich der größte Nachteil an Videos und DVDs. Die Korrektur fehlt weitestgehend. Ein weiterer Nachteil kann eine gewisse Monotonie sein, die mit der Zeit aufkommt. Gerade wenn ihr eine Lieblings-DVD gefunden habt, kennt ihr sie nach einigen Wochen in- und auswendig und entwickelt euch möglicherweise nicht weiter.
Yoga-Bücher und Poster
Was für Bewegtbild gilt, kann ich auch für Bücher und Poster bestätigen. Feste Bilder sind natürlich noch starrer und zeigen sogar nicht einmal den Ablauf eines Yoga Flows, wie es ein Video kann. Dennoch sind Bücher zumeist tiefgründiger. Hier erfahrt ihr auch etwas über die Wirkung von Asanas, diverse Variationen und wichtige Einschränkungen. Außerdem könnt ihr mit Yogabüchern ebenfalls in andere Bereiche des Yoga eintauchen und euch ein umfangreicheres Wissen aneignen. Yoga ist schließlich nicht nur körperliche Bewegung, sondern auch Atemtechniken, Meditation, Ernährung und vieles mehr gehören dazu. Ich habe ganz viele Yogabücher zuhause. Aus jedem habe ich neue Dinge gelernt und über Yoga erfahren.
Yoga im Fitnessstudio
Ein Yogakurs im Fitnessstudio kann gut sein, muss er aber nicht. Es kommt ganz stark auf die oder den Yogalehrer/in an! Diese Erfahrung habe ich gemacht. Schön ist natürlich, dass das Kursangebot meist sowieso im Mitgliedsbeitrag enthalten ist und ihr einfach mal den Kurs ausprobieren könnt. Doch habe ich es auch schon erlebt, dass die Unterrichtenden nicht mal eine Yoga-Ausbildung absolviert und leider vieles nicht richtig gezeigt/ erklärt haben. Gerade bei gemischten Kursen sind Anfänger oft im Nachteil, da bestimmte Grundkenntnisse einfach vorausgesetzt werden. Außerdem fehlte mir im Fitnessstudio meistens die beruhigende Umgebung, denn Yoga kann schlecht entspannend sein, wenn nebenan im Kursraum die lauten Bässe vom Body Pump wummern…
Ein Yogakurs im Yogastudio
Deutlicher yogischer geht es in einem reinen Yogastudio zu, wie es sie in den meisten großen und auch kleineren Städten gibt. Die Auswahl ist mittlerweile riesig, denn der Yogamarkt boomt. Für Anfänger kann es sehr schwierig sein, den für sie richtigen Kurs/ Stil herauszufinden. Doch ich kann euch nur ermutigen, wirklich wie eine Biene mal hier und dort zu schnuppern. Yoga ist sehr individuell und sehr persönlich. Ein Studio oder ein Lehrer passt zu uns. Das nächste oder der nächste wiederum nicht. Dort, wo es euch am besten gefällt, könnt ihr gern etwas hängenbleiben. Aber scheut euch auch nicht, zwischendurch immer mal wieder Neues zu probieren. Der größte Vorteil an reinen Yogastudios ist natürlich die volle Konzentration auf Yoga. Gut ausgebildete, meist sehr motivierende Lehrerinnen und Lehrer führen euch in die Welt des Yoga, lassen euch entwickeln und geben Hilfestellung, wo es nur geht. So ist zumindest unser Auftrag. :-)
Yoga-Reisen und Retreats
Obwohl es fast schon zu jeder Tageszeit vielen Städten Yoga-Angebote gibt, schafft es der ein oder andere einfach nicht, regelmäßig einen wöchentlichen Kurs zu besuchen. Oder aber ihr möchtet gleich als Anfänger tiefer eintauchen?! Dafür sind Yoga-Reisen und Retreats speziell für Anfänger wunderbar geeignet. Ich selbst habe noch kein solches Angebot wahrgenommen, aber ich lasse mir immer wieder von anderen Yogis aus allen Leveln sagen, wie intensiv und gut ein ganzes Retreat – vielleicht sogar noch in einem fremden Land – tut! Der Nachteil ist natürlich der Kostenpunkt, denn ein Reinschnuppern ins Yoga kann hier ganz schnell mal 300 bis 1000 Euro kosten. Doch möglicherweise braucht ihr genau diesen mitreißenden, intensiven Anstoß, um eure eigene Yogapraxis auch im Alltag regelmäßig zu leben.
Yoga-Ausbildung
Der wohlmöglich intensivste Einstieg ins Yoga ist eine Yoga-Ausbildung. Klar, vielleicht denkt ihr jetzt: „Wieso soll ich um Himmels Willen gleich mit einer Yoga-Ausbildung beginnen?“ Die Frage ist berechtigt, doch ich habe selbst Neu-Yogis in meiner Ausbildung gehabt, die genau diesen Weg gegangen sind. Sie haben quasi von Null angefangen und sind vollkommen ins Yoga eingetaucht.
Dafür eignet sich natürlich solch eine modulare Ausbildung, wie ich sie bei der Vinyasa Power Yoga Akademie gemacht habe, sehr gut. Ihr fangt mit dem ersten „Einsteigerwochenende“ an und entscheidet Modul für Modul, ob und wann ihr weitermachen wollt. Die Yoga-Ausbildung mit ihren Wochenenden war unglaublich intensiv und im wahrsten Sinne des Wortes bewegend! Selbst wenn ich nicht Yoga unterrichten hätte wollen, hat sich in meinen Augen die Yoga-Ausbildung gelohnt, dich habe mir damit selbst etwas richtig Gutes fürs Leben geschenkt! Also auch der Einstieg per Yoga-Ausbildung ist definitiv eine Option, wenn gleich auch die teuerste Variante.
Mein Weg zum Yoga hatte was von allen Tipps
Nachdem ich die 6 Wege zum Yoga nun mit den entscheidenden Vor- und Nachteilen beleuchtet habe, fragt ihr euch jetzt vielleicht, welchen Weg zum Yoga ich gefunden habe. Ihr werdet lachen, aber ich bin über 5 der 6 Wege zum Yoga gekommen. Ehrlich!
Anfangen hat alles mit meiner Power Yoga DVD von „Qbi“, dann ging es weiter über diverse Bücher, weil ich einfach noch mehr über Yoga erfahren wollte. Parallel kam ich irgendwann vom Home-Training zu einem Yogakurs im Fitnessstudio, der mir anfangs gut gefiel, bei dem ich mich jedoch nach einem halben Jahr nicht mehr weiterentwickelt habe. Schließlich besuchte ich mehrere Yogakurse in größeren und kleineren Yogastudios und kam zum Vinyasa Power Yoga. Dort tauschte ich mich mit meiner Lehrerin über ihre Ausbildung aus und entschied mich für den nächsten Schritt, wodurch ich auch zu meinem ersten eigenen Yogakurs als Lehrerin kam…wie ich schon sagte: Viele Wege führen zum Yoga und ich bin wohl das beste Beispiel! Also habt definitiv keine Angst, irgendwo und irgendwie zu beginnen. Lasst euch vielmehr von eurer Intuition leiten, was für euch gerade das Richtige ist und wann es Zeit für den nächsten Schritt wird.
Wenn ihr nun Lust auf den ein oder anderen Yoga-Tipp bekommen habt, dann möchte ich euch noch meine Sammlung an Büchern, DVD’s und Co. sowie meine Tipps für Yoga-Equipment ans Herz legen, die ihr auf meinem Blog findet.