Seit einer Woche bin ich aus dem Hawaii-Urlaub zurück und der Alltag hat mich wieder….aber nur so langsam. Denn ein Stück weit versuche ich mir trotz Schmuddelwetter, Dunkelheit und Herbstkühle mein Urlaubsgefühl zu bewahren.
Heute möchte ich daher mit meinem ersten Urlaubsbericht beginnen und euch das exotische Paradies am anderen Ende der Welt näher bringen. Die Reise startet auf Maui. :-)
Mit Maui verband ich eigentlich immer ein typisches, aber eher vorhersehbares Urlaubsparadies. Tolle Strände, tolles Wetter und tolle Urlaubsresorts, die keine Wünsche offen lassen. Doch Maui ist anders. Das wurde mir sofort klar, als wir dort ankamen. Ganz wesentlich hat sicher auch unsere großartige Unterkunft auf Maui dazu beigetragen. Wir haben uns nämlich bewusst kein Hotelresort ausgesucht, sondern sind etwas abseits in einem kleinen, paradiesisch schönen Bed & Breakfast – dem Pineapple Inn – in Kihei untergekommen. Schon als wir nach unserem 17-Stunden-Flug und unserem 26-Stunden-Auf-den-Beinen-Tag die Tür zu unserem kleinen Appartment öffneten, wusste ich, dass wir hier genau richtig sind. Pünktlich zum Sonnenuntergang betraten wir den Balkon, schauten in den wunderschön angelegten, duftenden Garten und konnten noch die letzten Sonnenstrahlen genießen. Perfekt!
Auf Maui haben wir insgesamt 6 Nächte verbracht, was eine gute Zeitspanne für die Insel war, um wirklich viel zu sehen und aber auch noch Zeit zum Ausspannen zu haben. Der erste Tag stand erst einmal unter dem Motto „Ankommen“. So haben wir uns eine kleinere Tour vorgenommen und sind in den Westen der Insel gefahren, um uns das Fischerdörfchen Lahaina sowie das eher typische Touristengebiet Kaanapali zu besuchen. Besonders beeindruckend fand ich den größten Banyan Tree der Inseln. Dieser Baum hat einen Gesamtumfang von fast einem Hektar und besitzt viele Stämme, die letztendlich aber zu einem einzigen Baum gehören. Wahnsinn! Ich habe es richtig genossen unter diesem Banyan Baum zu sitzen und seine Äste festzuhalten. Ähnlich magisch fand ich das buddhistische Zentrum mit seiner riesigen Buddhastatue! Auch hier habe ich einfach nur ein bisschen verweilt. Schon der erste Urlaubstag war einfach schön. Es tat so gut anzukommen und zu wissen, dass wir noch lange, lange in diesem Paradies bleiben dürfen. Obwohl ich vorher einige Monate durchgearbeitet hatte, konnte ich vom ersten Augenblick abschalten. Ob es daran lag, dass ich vorher viel über achtsames Leben gelesen habe? Oder ob Hawaii einfach so weit vom Alltag weg ist, dass es daher mühelos gelang?…Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall war ich bereits in den ersten Stunden auf Hawaii einfach nur dankbar hier zu sein und bereit, alle Eindrücke wie ein Schwamm aufzusaugen.
Am zweiten Tag stand die Road to Hana in den Nord-Osten der Insel auf unserem Programm. Für mich der wohl außergewöhnlichste Trip auf Maui. Die rund 45 Meilen lange Road to Hana hat so viel zu bieten. Anfangen bei Paia, wo sich nur die mutigsten Surfer in die Riesenwellen trauen, quer durch viele viele Meilen Regenwald mit den exotischsten Pflanzen bis hin zu den wunderschönen Oheo Gulch oder Seven Pools, einem als heilig verehrten Ort der Inseleinwohner. Mein absolutes Highlight war das Baden im Wasserfall…genau genommen bin ich sogar in zwei Wasserfällen geschwommen, die wir zum Teil zufällig etwas versteckt am Straßenrand gefunden haben. Normalerweise bin ich gar nicht so mutig und wild entschlossen, aber Maui hat das irgendwie mit sich gebracht, dass ich all meine Ängste und Bedenken vergessen habe und mich nicht nur einmal, sondern sogar allein ein zweites Mal im kühlen Nass dieser atemberaubenden „Naturpools“ geschwommen bin. Abends sind wir zwar erst in völliger Dunkelheit zu unserem B&B zurückgekehrt, aber diesen wunderschönen Tag auf Maui mit all den Erlebnissen werde ich in meinem Leben nicht vergessen!
Den dritten Tag haben wir mit einem Frühstück auf unserem Balkon wieder etwas ruhiger angehen lassen. Danach sind wir ins Iao Valley gefahren und haben dort den heiligen Berg angeschaut. Obwohl der Iao Needle im westlichen Gebirge der Insel nicht wirklich spektakulär ist, geht von diesem Ort eine spürbare Kraft aus. Er liegt in mitten von hohen, grün bewachsenen Berghängen. Überall ringsherum rauscht das Wasser in den Flüssen im Tal. Von oben hängen dichte Wolken an den Bergen und schirmen die Sonne ab, so dass der heilige Berg fast schon ein bisschen gespenstisch wirkt. Mir hat es hier gefallen! Wir haben am Fluss eine kleine Rast gemacht und sind eine ganze Weile einfach nur still sitzen geblieben. Erst dann fällt einem auf, dass selbst das Vogelkonzert auf Hawaii ein anderes ist als in der Heimat. Es war so schön, die Augen zu schließen und die Geräusche dieses Ortes einmal ganz fokussiert ohne Ablenkung wahrzunehmen!
Am vierten Tag sind wir mitten in der Nacht aufgebrochen. Um 4.00 Uhr. Denn wir wollten uns den im Reiseführer angepriesenen „schönsten Sonnenaufgang der Welt“ nicht entgehen lassen. Die Tour führte uns auf den ca. 3000m hohen Haleakala – „das Haus der Sonne“ auf hawaiianisch. Dort soll die Halbgöttin Maui die Sonne eingefangen haben. Hm, mal sehen… Um 5.30 Uhr waren wir auf dem Gipfel und es war trotz langer Sachen und dicker Jacke mit Kapuze eiskalt. 2 Grad waren es nur und noch immer rund 45 Minuten bis zum Sonnenaufgang. Brrrr! Doch das Schauspiel war wirklich beeindruckend. Ich habe nur am Ende Fotos gemacht, aber es war faszinierend zu sehen, wie sich der Horizont über den Wolken von nachtschwarz über blau in gelb und letztendlich in feuerrot verfärbt. Einen beeindruckenderen Sonnenaufgang habe ich in der Tat noch nicht gesehen! Reiseführer, du hattest Recht! Zurück auf Meereshöhe konnte wir uns bei ca. 30 Grad und einem schön heißen Starbucks Kaffee wieder aufwärmen. :-) Anschließend haben wir uns das Upcountry – also den landwirtschaftlichen Teil der Insel – an den Hängen des Haleakala angesehen. Dort gab es eine niedliche Lavendelfarm, auf der wir Lavendeltee und -kekse kosten durften. Ebenso haben wir Rinder- und Ziegenfarmen mit wirklich freilaufenden Tieren, Weinanbau und vieles mehr gesehen.
Am fünften Tag haben wir eine Strandtour gemacht und einfach mal gefaulenzt. Eigentlich wollten wir ja Wellenreiten lernen. Doch die gehäuften Haiattacken kurz vor unserem Urlaub haben uns misstrauisch gemacht und auch an den Stränden war dies zu spüren. Kaum Wellenreiter waren an den typischen Revieren rund um Kihei zu sehen…von Anfängergruppen gar keine Spur. Aber so schlimm war das für uns nun auch wieder nicht. Einfach nur in die Wellen hüpfen, ein bisschen schwimmen und am Strand liegen tat auch mal sehr gut! :-) Alles kann, nichts muss – das gilt auch für Hawaii.
Am sechsten und letzten Tag auf Maui haben wir noch einmal die Zeit in unserem süßen Bed & Breakfast Pineapple Inn genossen. Ich habe mich dort von ersten Moment an so wohl gefühlt! Morgens habe ich im Garten meine Yoga Travel Mat ausgerollt, während die anderen noch schliefen. Mit Sonnengrüßen oder auch längeren Yoga Sessions begann dann mein Tag und ich freute mich schon auf das Frühstück. Dieses haben wir auf unserem Balkon selbst zu bereitet. So war es zwar ein Bed & Breakfast, aber das Breakfast befand sich in unserem Kühlschrank. So konnten wir jeden Tag entscheiden, wie ausgiebig wir frühstücken oder ob wir einiges einfach nur mitnehmen. Eine schöne Idee! Besonders toll fand ich auch die gut ausgestattete Küche, denn so konnte ich uns jeden Tag frisches Obst kaufen und aufschneiden. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie herrlich es ist, wenn man wirklich jeden Tag ganz frische Ananas, Papaya, Mangos und Maracuja (Lilikoi) essen kann! Ein Traum! Ich hätte mir nur noch gewünscht, dass ich meinen Mixer für Smoothies dabei habe…:-)
Das Essen auf Maui war aber generell wirklich super. Wir hatten keine Schwierigkeiten, das typisch amerikanische Fast Food locker zu umgehen. Unser Frühstück bestand meist aus Vollkorntoast, Frischkäse, Honig und frischem Obst. Unterwegs haben wir oft genug bei Whole Food angehalten (ja ich kann nicht genug von diesem Wahnsinns-Bio-Supermarkt-Paradies bekommen!!!) und uns leckere Sachen mitgenommen: Grüne Smoothies, Salat aus der Bar, Sushi, Banana Bread, ein Trailmix aus Nüssen und getrockneten Beeren und natürlich Obst. Abends sind wir nur zwei, drei Mal essen gegangen. Dann gab es meist fangfrischen Fisch mit Gemüse, Veggieburger mit Portobello-Pilzen (Super!!) oder ähnliches. Also Maui war wirklich fast zu 100% Clean Eating! Das war nicht nur schön für die Strandfigur, sondern tat einfach auch gut. Die Zeit vor dem Urlaub war nämlich recht stressig für mich und ich habe mein Essen gar nicht so genießen können. Auf Maui oder generell auf den Hawaii-Inseln habe ich dagegen viel bewusster gegessen als zuhause! Ich habe jedes Stück Papaya und jeden Schluck Kokosnusswasser genossen! Yummi…:-)
Aus spiritueller Sicht war der gesamte Urlaub für mich sehr bewegend! Bevor wir geflogen sind, hatte ich mir schon zurechtgelegt, was ich lesen und „durcharbeiten“ will. „Heirate dich selbst“ von Veit Lindau inkl. nagelneuem Notizbuch lag in meinem Gepäck und ich habe in beides genau einmal reingeschaut. Nämlich als ich es aufschlug, anfing zu lesen und merkte: „Nein, das will ich jetzt nicht“. Ich wollte mich vielmehr im Urlaub einfach nur mal selbst beobachten. Beobachten, was ich denke, wie es mir geht, welche Gefühle in mir sind. Ich wollte beobachten, was Hawaii mit mir macht. Und genau das habe ich auch getan. Und im Nachhinein kann ich sagen, dass jede der Inseln etwas anderes in mir bewegt hat. Das war echt heftig! Auf Maui habe ich erfahren, wie es ist, einfach nur für den Moment zu leben und diesen zu genießen! Ich habe viele Momente so intensiv wahrgenommen, dass ich tatsächlich die stärksten Erinnerungen gerade von Maui zurückbehalten habe. Ich erinnere mich an das leuchtende Grün der kleinen Geckos auf unserem Balkon, an den himmlischen Duft der Plumeria, an den Sand vom Big Beach zwischen meinen Fingern oder an das beständige Rauschen der Wasserfälle. Wenn ich zurückblicke, steht Maui für mich irgendwie für Gegenwart und die Schönheit des Augenblicks. Mich hat die ganze Zeit ein wie selbstverständliches Gefühl von Dankbarkeit erfüllt. Dankbarkeit, was ich erlebe. Ich musste nicht einmal bewusst daran denken und mir vor Augen führen, für was ich dankbar bin, es war es einfach!
Und jetzt bin ich dankbar, dass ich Maui erleben durfte und tatsächlich unendlich viele Eindrücke wie ein Schwamm aufgesogen habe. Die Erinnerung ist das, was bleibt….aber natürlich auch viele, viele Fotos, die ich gern mit euch teilen möchte. :-) Hier also einige Impressionen für euch.